Wettbewerb: Gott und die Welt. Religion macht Geschichte Toleranz schafft eine Kirche - die Entstehung der Johanniskirche zu Dessau

Bei der Recherche zur Entstehungsgeschichte der Johanniskirche in ihrer Heimatstadt Dessau bemerkten Paula Eichler und Jasmin Sahit einen Widerspruch: Der zu Rate gezogene Kirchenführer betitelte die 1702 eingeweihte Kirche als »lutherisches Glaubenshaus«, heute ist sie evangelische Kirche. Als sie sich näher mit dem Widerspruch beschäftigten, fanden sie zuerst heraus, dass die Reformation unterschiedliche Konfessionen hervorbrachte – neben das katholische traten das lutherische und das reformierte Bekenntnis. Der Grundsatz, nach dem seit 1555 der Landesherr über die Religion seiner Untertanen bestimmte, lockerte sich erst durch Toleranzgesetze nach dem Dreißigjährigen Krieg, wodurch sich der lutherischen Gemeinde Dessaus die Möglichkeit zum Bau einer eigenen Kirche eröffnete. In ihrer Arbeit beschreiben die Schülerinnen, was in dem Zeitraum zwischen dem ersten Antrag auf Bau eines lutherischen Gotteshauses im Jahr 1687 und ihrer ersten Nutzung ab 1702 passierte. Hierbei greifen sie auf zwei Quellen zurück: ein Gutachten des Reformierten Ministeriums von 1696 und den Fundationsbrief des Fürsten Leopold I. von Anhalt, in dem die Rechte und Pflichten der lutherischen Gemeinde verkündet wurden.

Literaturverzeichnis

Bibliografische Angaben