Wettbewerb: Gott und die Welt. Religion macht Geschichte Erziehung zwischen Ideologie und Religion. Biographische Perspektive auf die Einführung der Jugendweihe
11. Klasse, Hans-Baldung-Gymnasium, Gymnasium
73525 Schwäbisch Gmünd, Baden-Württemberg, Deutschland
#2017-1639
Hermine Straube nahm im März 1961 in der ehemaligen DDR an der Jugendweihe teil – zwei Monate später wurde sie konfirmiert. Ihre Enkelin Bettina Heinze beleuchtet das Spannungsfeld zwischen Konfirmation und Jugendweihe und stellt auf der Basis eines Interviews mit ihrer Großmutter eine biographische Perspektive her. Sowohl der Staat als auch die Kirche forderten von den Jugendlichen eine Entscheidung mit dem Ziel, die Identitätsbildung des einzelnen Kindes und Jugendlichen zu beeinflussen: Weltanschauung des Sozialismus versus christliches Bekenntnis. Dass es durchaus möglich war, sich dieser Aufforderung zur Eindeutigkeit zu entziehen, macht die Autorin am Beispiel ihrer Großmutter deutlich. Diese wurde keinem Gewissenskonflikt ausgesetzt, da ihr keine Entscheidung im Sinne des Entweder-oder abverlangt wurde. Die Teilnehmerin weist darauf hin, dass das Beispiel nicht charakteristisch für das Verhältnis zwischen Kirche und Staat in der DDR ist und die Jugendweihe das entscheidende Instrument zur Zerstörung der volkskirchlichen Struktur wurde.
Literaturverzeichnis
Bibliografische Angaben