Wettbewerb: Genutzt – geliebt – getötet: Tiere in unserer Geschichte Schwein gehabt?! Das Schwein beim Schlachter. Historische Entwicklung des Schlachtens und der Schlachthöfe im regionalen Bezug zu Heidelberg, Baden-Württemberg

4. Preis
2001
Edler, Felix / Edler, Luise / Regelmann, Ulrike
Martina Edler

7. und 10. Klasse, Bunsen-Gymnasium / 10. Klasse, St.-Raphael-Gymnasium, 69120 Heidelberg

69120 Heidelberg, Baden-Württemberg, Deutschland

#2001-0974

Dieser "schweinchenrosa" Beitrag zweier Geschwister und einer Kusine beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung des Schlachtens und der Schlachthöfe in Heidelberg. Die lustige äußere Aufmachung, Überschriften wie "Das Schwein beim Schlachter" - und nicht beim Zahnarzt oder Friseur - und ein sehr lesenswert selbstironischer Arbeitsbericht (S. 42-47) stehen dabei - offenbar beabsichtigt - im Kontrast zur bisweilen drastischen Beschreibung des Vorgangs des Schlachtens. Die zentrale Fragestellung lautet: Was passiert mit dem Schwein beim Schlachter - damals und heute? Innerhalb der ersten drei Kapitel nach der Einleitung (S. 4-23) sind zwei Kapitel hinsichtlich des historischen Gegenstandes sehr allgemein gehalten: jeweils von der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert. Ein dazwischen liegendes Kapitel erläutert den technisch-handwerklichen Vorgang des Schlachtens anhand eines Handbuchs der Lebensmitteltechnologie (S. 8-16). Die eigentliche regionalhistorische Darstellung beginnt mit S. 24 und umfasst auf sieben Seiten die Geschichte der vier Heidelberger Schlachthöfe. Dieses Kapitel lässt erkennen, wie sehr diese Institution mit sozialhistorischen Aspekten der kommunalen Daseinsvorsorge, wie z.B. der demograf. Entwicklung, der Abgabenhoheit der Kommunen und der Entwicklung eines wissenschaftlich fundierten Hygienebewusstseins, vernetzt ist. Die Darstellung verdichtet sich in der Darstellung des Schlachtens in der jungen Bundesrepublik (S. 27-31). Die technische und hygienerechtliche Entwicklung des Schlachtprozesses wird aufgezeigt und die Zentralisierung des Schlachtens in kommunaler, später privatindustrieller Trägerschaft der Anonymisierung des Tieretötens gegenübergestellt. Die anschließenden Ausführungen zur Hausschlachtung im 6. Kapitel bestehen aus knappen Einführungen und aufschlussreichen Interviews (ein Landwirt, ein Züchter, ein Metzger). Hier, wie auch im Kontext der kommunalen Schlachthöfe, kommt die Verbindung zwischen dem Schlachten und dem Verhältnis des Menschen zum Tier nur kurz zum Zuge. Im Mittelpunkt stehen die handwerklich-organisatorischen Unterschiede der Schlachtvarianten.

Literaturverzeichnis

(61 S., ms., Titelblatt in schweinchenrosa mit passendem Lesezeichen, ill. mit Abb. und Fotos zur Schweineschlachtung und -verarbeitung)

Quellen

Sach- und Unterrichtsliteratur, Internet, Pressearchiv (RNZ), Zeitzeugeninterviews, Stadtarchiv Heidelberg, Befragungen, lebensmitteltechnische Fachliteratur, Verbands- und Behördenauskunft.