5. Preis
1993
Schuster, Jana:
Ohne Tutor

10. Klasse, Kaspar-Zeuß-Gymnasium, 96317 Kronach

96317 Kronach, Bayern, Deutschland

#1993-1583

Die Schülerin beschäftigt sich mit einem zwölfteiligen Stück der ehemaligen Grenzmauer zwischen Heinersdorf und Welitsch, das zur Erinnerung an die ehemalige Teilung stehengelassen wurde. Unweit des Mauerrests haben die Einwohner des thüringischen Heinersdorf zur Erklärung und Mahnung einen Gedenkstein aufgestellt. Nach der Lokalgeschichte von Teilung und Wiedervereinigung beschreibt die Autorin die Mauerreste und präsentiert sie als Fotos und Farbkopien. In einem Gedicht äußert sie sich sehr emotional über die erlebten Veränderungen an der Grenze. Den größten Teil der Arbeit nimmt die Auswertung einer Umfrage über die Akzeptanz des Mauerstücks und seine Funktion als Denkmal unter den Anwohnern ein. Dazu fügt sie die Abschrift eines Interviews mit dem evangelischen Pfarrer von Heinersdorf (über das Leben in Heinersdorf, die Veränderungen, seine Einschätzung zum Mauer-Denkmal) sowie mit einem ehemaligen DDR-Flüchtling bei. Die Schülerin ist überrascht vom vielfältigen Meinungsspektrum, das vom "die Mauer wieder schließen, sonst werde die Welt zur Hölle" bis zu "die Landschaft solle nicht mehr an die Grenze erinnern" reicht. Sie zieht aus ihren Erkenntnissen den Schluß: Auch "wenn der Mauerrest nicht nur eine Mahnung, sondern gar eine Narbe darstellt, muß er gerade deshalb unbedingt bestehenbleiben."

Literaturverzeichnis

(72 S., illustriert durch Fotos, fotokopierte Landkarten, Schaubild der DDR-Grenzanlagen, Farbkopien der bemalten Grenzmauern, Balkendiagramme, Fragebogen)

Quellen

Ortsbesichtigung; drei Interviews; Lokalpresse; Sekundärliteratur; Fragebogenauswertung.