Wettbewerb: Denkmal: Erinnerung – Mahnung – Ärgernis ... Gräber und Gebeine als Mahnmal deutscher Geschichte. Denkmäler auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr

Als der Truppenübungsplatz während der NS-Zeit erweitert wurde, fiel ihm das Dorf Haag zum Opfer. Die wettbewerbserfahrene Teilnehmerin (sie gewann schon zweimal einen vierten Preis) zeigt durch verschiedene Interviews, daß viele Ausgesiedelte den Verlust ihrer Heimat bis heute nicht verwunden haben. Ein besonderer Ort der Erinnerung ist für die alten Haager ihr ehemaliger Friedhof, der nach langen Auseinandersetzungen 1992 wieder restauriert wurde. Durch den Besuch der Einweihungsfeier und Gespräche mit Zeitzeugen erfährt die Autorin, wie wichtig dieses persönliche Denkmal den Menschen ist, die jetzt die Gelegenheit haben, zweimal jährlich die Gräber zu besuchen. Im zweiten Teil behandelt die Arbeit den Barackenlagerkomplex Bernreuth, der (ebenfalls verschwunden) einst auf dem Erweiterungsgelände stand und über die Jahre für verschiedene Personen "Wohnstadt" war: Bauarbeiter, Kriegsgefangene, SS-Internierte und deutsche Flüchtlinge. In diesem Lager starben 32 russische Kriegsgefangene, die auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes (für niemanden zugänglich) beerdigt wurden. Die Autorin verfolgt die1988 begonnene Umbettung der Gebeine auf den Dorffriedhof in Auerbach, wo ihnen ein kleines Grabdenkmal gesetzt wurde. Sowohl der Haager Friedhof wie auch Bernreuth sind für Melanie Yankers Denkmäler, die jedoch an Grundverschiedenes erinnern: zum einen an die verlorene Heimat der Dorfbewohner, zum anderen an den Krieg, eine Zeit, die von "Tod, Gewalt, Hunger und Not" geprägt war.

Literaturverzeichnis

(167 S. plus 57 S. Anhang; sehr ausführlich illustriert durch aktuelle und historische Fotos, Buchauszüge, nationale und internationale Zeitungsartikel, Skizzen vom Truppenplatz, Behördenbriefwechsel, Liste umgebetteter Kriegsgefangener, Rechnungen, Ge

Quellen

Ortsbesichtigungen; Archiv des Bundesvermögensamts in Bamberg; Kartenmaterial der US-Army; zeitgenössische Presse; Material aus privaten Beständen; lokalhistorische Veröffentlichungen; schematische Befragungen; verschiedene Interviews; Behörden- und Expertenauskünfte; Sekundärliteratur.