Wettbewerb: Denkmal: Erinnerung – Mahnung – Ärgernis ... Die Töpferei ein HUJAJA? - Das Töpferdenkmal auf der Ketzerbach

Ein eher unauffälliges Denkmal auf der Marburger Ketzerbach ist für die Schülerinnen Ausgangspunkt für ihre Arbeit. Die 1984 aufgestellte (im Foto präsentierte) Skulptur, ein an seiner Scheibe arbeitender Töpfer, soll an die Handwerker erinnern, die einmal in dieser Straße arbeiteten. Von der Figur ausgehend skizzieren die Verfasserinnen eine durch umfangreiches Bildmaterial illustrierte Sozialgeschichte der traditionsreichen Töpferei in Marburg. Dabei beleuchten sie kritisch das Zunftwesen, beschrieben sehr detailliert die Lebensverhältnisse der Töpfer und skizzieren den Niedergang des Gewerbes gegen Ende des 19. Jahrhunderts: In Fabriken hergestellte, billigere und wasserdichtere Porzellanwaren kamen auf den Markt. Für diese Untersuchung werten sie vorhandene Spezialliteratur aus (wichtig ist eine Monographie aus dem Jahre 1987, "Kurze Geschichte der Marburger Töpferei"), ermitteln die meisten Informationen aber selbst aus alten Akten (vor allem über die Zünfte und die Gewerbeförderung) des Marburger Stadtarchivs. Sie beschreiben das Denkmal, sprechen mit dem Künstler und untersuchen die heutige Rezeption. Fazit: Mit der eigentlichen Geschichte des Töpferhandwerks verbände weder den Verein, der das Denkmal aufstellte, noch den Künstler viel. Es werde den Verfasserinnen deutlich, wie oberflächlich diese Art der Traditionsbildung durch ein solches Denkmal sei. Im Anhang werden im Foto Beispiele für Marburger Töpferkunst vorgestellt.

Literaturverzeichnis

(123 S., handschriftl.; illustriert durch aktuelle Fotos, Kopien hist. Fotos, gezeichneter Stadtplan von Marburg, Text des Ketzerbach-Liedes)

Quellen

Stadtarchiv Marburg; zeitgenössische Presse; Karten; Zeichnungen; vier Interviews; eigene Meinungsumfrage; zeitgenössische Presse; lokalhistorische Veröffentlichungen; allgemeine Sekundärliteratur.