Wettbewerb: Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft Turnen unterm Hakenkreuz

Förderpreis
2021
Duch, Maxima
Johann-Christoph Glöckner, Dr. Corinna Biesterfeldt

12. Klasse, Hildegardisschule, Gymnasium

55411 Bingen, Rheinland-Pfalz, Deutschland

#2021-1785

Das Turnen wurde im 19. Jahrhundert zum Aufbau von ›Wehrhaftigkeit‹ konzipiert und in eine nationale und patriotische Erziehung eingebettet. Maxima Duch erforschte die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf diesen von Beginn an politisch polarisierenden Sport in Rheinhessen. Ein besonderes Augenmerk richtete sie auf ihren Heimatverein, den Turnverein Eintracht 1880 in Gau-Algesheim. Dazu nutzte sie eine Propagandaschrift des Deutschen Turnerbunds, Chroniken und Austritterklärungen von 1933 aus dem Vereinsarchiv sowie Fachliteratur. Die Zwölftklässlerin zeigt, dass die Regelungen des NS-Staates widerspruchslos vom Turnverein angenommen wurden. Die Vereinsflagge wurde mit einem Hakenkreuz umgestaltet, der erste Sprecher zum ›Vereinsführer‹ ernannt, 19 Mitglieder wurden der NS-Ideologie folgend als Juden oder sogenannte Separatisten aus dem Verein ausgeschlossen. Basierend auf ihren eigenen positiven Vereinserfahrungen und den Erkenntnissen zur Ausgrenzung in der Vergangenheit spricht sich die Schülerin für Toleranz und Vielfalt im heutigen Vereinssport aus.

Literaturverzeichnis

Bibliografische Angaben