Wettbewerb: Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft Sport als Mittel der Integration? Am Beispiel polnischer Juden in der Zeit zwischen den Weltkriegen

2. Preis
2021
Schilling, Jakob
ohne Tutor

10. Klasse, Wilhelm-Raabe-Schule, Gymnasium

30169 Hannover, Niedersachsen, Deutschland

#2021-0236

Heute funktioniert Sport als integratives Mittel. Doch war das schon immer so? Ausgehend von dieser Frage verfasst Jakob Schilling einen schriftlichen Beitrag über das sportliche Engagement seines jüdischen Urgroßvaters Jakov Burlin in der zweiten polnischen Republik zwischen den beiden Weltkriegen. Jakov Burlins Leben war vielfach geprägt von Ausgrenzung durch den gesellschaftlichen Antisemitismus und jüdische Sportvereine dienten zu dieser Zeit der eigenen Identitätsbildung, sodass auch Burlin Mitglied des sozialistisch-zionistisch ausgerichteten Clubs ›HaShomer Ha Zair‹ wurde. Jakob Schilling greift für seinen Beitrag auf vorherige familienhistorische Forschungen und Gespräche mit Expertinnen und Experten aus internationalen Gedenkstätten und Archiven zurück. Mithilfe seiner Russischkenntnisse gelingt ihm die Deutung vieler Originalquellen. Der Schüler resümiert, dass Sport damals eine Möglichkeit war, eine eigene, selbstbewusste Identität innerhalb der eigenen Gruppe aufzubauen und ein Zugehörigkeitsgefühl zu entwickeln. Für Jakov Burlin und seine Kameraden ging es nach Meinung des Schülers aber nie um die Integration in die polnische Gesellschaft, sondern um ein würdevolles, selbstbehauptetes Leben in einem oft als feindselig und ablehnend empfundenen Umfeld.

Literaturverzeichnis

Bibliografische Angaben