Wettbewerb: Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft Dora Ratjens Intersexualität - Vom gefeierten Star zur totgeschwiegenen Person

Dora (später: Heinrich/Heinz) Ratjen war eine/r der erfolgreichsten Hochspringer/innen weltweit. Florentine Oetken erforschte für ihren schriftlichen Beitrag Ratjens Geschichte. Dora wurde als Mädchen erzogen, obwohl sich seit der Pubertät männliche Geschlechtsteile entwickelten und er sich selbst schon als Kind als männlich definierte. 1938 wurde das bio-logische Geschlecht des Sportlers ›aufgedeckt‹, das formaljuristische Geschlecht auf männlich und der Vorname auf Heinrich geändert, obwohl er sich selbst als Heinz bezeichnete. Als publik wurde, dass Ratjen biologisch ein Mann war, wurden alle bisherigen Preise aberkannt und er arbeitete fortan in der elterlichen Gastwirtschaft. Die Schülerin beleuchtet unter anderem die Frage, ob Ratjens Intersexualität bei den nationalsozialistischen Sport-funktionären bereits während seiner aktiven Karriere bekannt war und ob diese absichtlich vertuscht wurde, um den physischen Vorteil gegenüber den Konkurrentinnen zu nutzen. Die Elfklässlerin zeigt, dass Sport auch im Hinblick auf Geschlechterdefinitionen politisch ist und spannt den Bogen zu heutigen Debatten.

Literaturverzeichnis

Bibliografische Angaben