Wettbewerb: Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft Die Fußball Weltmeisterschaft 1978 im Schatten der Diktatur

Förderpreis
2021
Heintze, Ole
Martina Rupp

12. Klasse, Elisabethschule, Gymnasium

35037 Marburg, Hessen, Deutschland

#2021-0570

Die Fußballweltmeisterschaft 1978 in Argentinien stand im Schatten einer Militärdiktatur: Präsident Videla und seine Gefolgschaft regierten das heruntergewirtschaftete Land ultranationalistisch und autoritär – Folterungen und Ermordungen von Oppositionellen waren an der Tagesordnung. Trotzdem fand das internationale Fußballtournier statt. Ole Heintze fragt in seinem Beitrag nach den Unterschieden der Berichterstattung des Sportereignisses in Deutschland und Argentinien. Der Zwölftklässler analysiert dafür Medienberichte der beiden Länder aus der Zeit. Er kommt zu dem Schluss, dass sich an den argentinischen Artikeln ablesen lässt, wie die Diktatoren mit der Weltmeisterschaft versuchten, die eigene wie die internationale Bevölkerung von der Legitimität und der Zukunftsfähigkeit ihrer Regierung zu überzeugen. Die deutsche Presse hingegen war vor dem Auftakt des Wettbewerbs noch sehr kritisch gegenüber dem Gastgeberland, verlor aber im Verlauf des Geschehens den Blick auf die Menschenrechtsverletzungen. Sportgroßereignisse, so schlussfolgert der Schüler, sind in der Hand von autoritären Staaten mächtige Werkzeuge, anhand derer von politischen Missständen abgelenkt werden kann, um stattdessen ein beschönigtes Bild vom jeweiligen Gastgeberland zu zeichnen.

Literaturverzeichnis

Bibliografische Angaben