Wettbewerb: Aufbegehren, Handeln, Verändern – Protest in der Geschichte "... nach uns die Müllflut?!" Der Protest gegen die Mülldeponie Cronheim

5. Preis
1999
Kotzenbauer, Jörg / Bauch, Martin / Frank, Lennart
Heinrich Krauß

13. Klasse, Simon-Marius-Gymnasium, 91710 Gunzenhausen

91710 Gunzenhausen, Bayern, Deutschland

#1999-0842

Bei Cronheim wird die einzige private Mülldeponie in Bayern betrieben. Seit den 50er Jahren übernimmt ein Privatunternehmen die Entsorgung des Hausmülls. Die Kapazität der vorhandenen Mülldeponie reichte bald nicht mehr aus, so dass der Unternehmer zweimal eine Erweiterung der Anlage beantragte. Der Protest, der sich dagegen erhob, ist Gegenstand der Arbeit. Die Verf. gehen zunächst auf die Geschichte der Müllentsorgung ein und erklären, wie ein Privatunternehmen eine monopolartige Stellung auf diesem Gebiet erlangen konnte. Sie decken die engen Verbindungen auf, die zwischen dem Unternehmer und der Mehrheitsfraktion im Kreistag bestehen. Die Geruchsbelästigung der Anwohner und vor allem ihr begründeter Verdacht, auf der Deponie werde auch Müll aus anderen Gemeinden eingelagert, führten zu nachhaltigen Protesten gegen die Erweiterungspläne. Die Verf. schildern, wie der Ausbau der Deponie zwar nicht verhindert werden konnte, aber schließlich strengere Auflagen zur Folge hatte und die Errichtung eines Müllheizkraftwerks förderte.

Literaturverzeichnis

(224 S., ms., ill. mit Fotos von der Mülldeponie und von Protestaktionen, mit Karten und Schaubildern; Anhang: Zeitungsausschnitte, Informationen zum Müllaufkommen, Beschwerden gegen die Mülldeponie)

Quellen

Zeitzeugeninterviews, Bestände des Stadtarchivs Gunzenhausen, Informationsmaterial über die Mülldeponie, umfangreiche Internet-Recherche.