Wettbewerb: Aufbegehren, Handeln, Verändern – Protest in der Geschichte "Gegen Unternehmerwillkür - für Arbeitsplätze." Arbeitskampf bei Seibel & Söhne in Erwitte 1975

4. Preis
1999
Marcus, Ferdinand / Marcus, Jan
Wolfgang Marcus

10. Klasse, Evangelisches Gymnasium Lippstadt, 59555 Lippstadt

59597 Erwitte, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

#1999-0145

Die Verf. untersuchen den dreijährigen Arbeitskampf (1975-1977) um das Zementwerk Seibel & Söhne in Erwitte, der sich an angeblich betriebsbedingten Kündigungen entzündete, bis zu Betriebsbesetzungen durch die Arbeitnehmer eskalierte und erst nach mehreren arbeitsgerichtlichen Entscheidungen beigelegt werden konnte. Auf einleitende Bemerkungen zur Zementproduktion folgen die exakte Rekonstruktion der Chronologie der Ereignisse des Streiks und die differenzierte Analyse der verschiedenen arbeitsgerichtlichen Verfahren. Sodann gehen die Verf. der Frage nach, wer die Konfliktparteien unterstützte und wie die Medien über den Arbeitskampf berichteten. Die Dokumentation und Auswertung von Interviews mit vier Zeitzeugen, die in unterschiedlichen Positionen den Streik organisierten (Gewerkschaftsvertreter) oder von ihm betroffen waren (Bundestagsabgeordneter, Mitglied der Geschäftsleitung), schließen die Arbeit ab und führen die Verf. zu einem differenzierteren Urteil über Ursachen und Formen des Konflikts. Dabei stellen sie dar, wie ihr Urteil über die handelnden Personen im Verlauf der Nachforschungen allmählich vielschichtiger wurde und dass sie das Verhalten der Geschäftsleitung zwar immer noch kritisch sehen, aber nun doch deren betriebswirtschaftliche Logik nachvollziehen können.

Literaturverzeichnis

(81 S., ms., ill. mit Fotos, Diagrammen, Karten, Zeitungsausschnitten, Anhang: Schriftwechsel, Flugblätter, Interviewtranskripte)

Quellen

Bestände des Stadtarchivs Erwitte, Berichterstattung der Medien, Recherchen im Arbeitsgericht Paderborn, Material der streikenden Arbeiter, Zeitzeugenbefragungen.