Wettbewerb: Anders sein. Außenseiter in der Geschichte Aspekte des Andersseins. Eine Fallstudie über die Voraussetzungen und Folgen des Kindertransportes von zwei jüdischen Jugendlichen aus Deutschland
ohne Angaben
33824 Werther, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
#2015-0344
Nach der Reichspogromnacht am 09. November 1938 erwirkten jüdische Briten bei der britischen Regierung die Aufnahme jüdischer Kinder aus Deutschland. Diese kamen meist zu Gastfamilien oder in Kinderheime in Großbritannien. Unter ihnen befanden sich auch Alfred S. und Kurt Weinberg, deren Geschichte Julia Sußiek in ihrer Arbeit untersucht. Dabei fragt sie nach Voraussetzungen und Folgen des Kindertransports. Die Abiturientin konnte durch ihre Tätigkeit für den Arbeitskreis »Spuren jüdischen Lebens in Werther« schon viel Material sammeln und erweiterte ihre Quellenbasis durch selbstständige Recherchen in Archiven und bei Organisationen weltweit. Zudem führte sie Zeitzeugengespräche mit Alfred S. und Kurt Weinberg. Ihre Darstellung verdeutlicht, dass der Status des Außenseiters meist auf einer Fremdzuschreibung beruht. So wurde Alfred S. nur ein Jahr nach seiner Rettung vor der nationalsozialistischen Judenverfolgung als angeblicher Spion in England interniert. Er wurde also auch dort als »andersartig« wahrgenommen.
Literaturverzeichnis
Bibliografische Angaben