Wettbewerb: Anders sein. Außenseiter in der Geschichte Als Hexe verbrannt ? Lawers Barbell
Klasse 12, Gymnasium am Stefansberg, Gymnasium
66663 Merzig, Saarland, Deutschland
#2015-1849
Der Hexenprozess um die heilkundige Frau Lawers Barbell im Jahr 1593 ist heute einer der bekanntesten Fälle des Saarlandes. Welche Umstände führten zur Verurteilung der Frau, und was unterschied sie von anderen Frauen? Dieser Frage geht Ines Sophie Scholtes in ihrem Wettbewerbsbeitrag nach. Als Hebamme und Frau mit medizinischen Kenntnissen war ihre Position im Dorf ambivalent. Allein ihr Wissen machte sie in einer männlich dominierten Welt, in der viele medizinische Vorgänge oder Krankheiten nicht zu erklären waren, besonders. Dies wurde ihr schließlich zum Verhängnis. Ines Scholtes arbeitet heraus, dass viele verschiedene Faktoren zur Verurteilung der unschuldigen Frau als Hexe führten. Der damals herrschende Aberglaube, kirchlich geprägte Rollenvorstellungen, medizinisches Unwissen und ländliche Intrigen führten zur Stigmatisierung der Hebamme. Die Schülerin zeigt anhand von Archivgut und Fachliteratur außerdem, dass die Hexenverfolgung auch die Funktion hatte, einen »Sündenbock« für gegenwärtige Missstände zu finden. So bot die Ausgrenzung einzelner, als anders betrachteter Personen die Möglichkeit, über ein gemeinsames Feindbild Gemeinschaft zu stiften und Frust über die allgemeinen Zustände auf blutige Art und Weise zu kanalisieren.
Literaturverzeichnis
Bibliografische Angaben