Wettbewerb: Alltag im Nationalsozialismus II (Kriegsjahre) Presse und Propaganda in einer oberbayerischen Kleinstadt. Der "Wasserburger Anzeiger" in den Kriegsjahren

5. Preis
1983
Meindl, Matthias / Stefan Wolf
Ohne Tutor.

11. Klasse, Luitpold-Gymnasium, 8090 Wasserburg a. Inn.

83512 Wasserburg, Bayern, Deutschland

#1983-0337

Die Verfasser sehen in der inhaltlich zentral gelenkten Propaganda neben dem Terrorsystem und der Erziehung in Schule und faschistischen Jugendorganisationen eine wichtige Stütze für die nationalsozialistische Herrschaftssicherung. Aus einer Analyse der Jahrgänge 1939-1944 des "Wasserburger Anzeigers", dessen politischer Teil in München hergestellt wurde, unter den leitenden Aspekten "Lüge und Phrase" sowie "Pathos und Kult" als Mittel der Propaganda finden sie als hauptsächliche Manipulationselemente heraus: den Aufbau von Feindbildern durch Verleumdung und Verzerrung, die Überbewertung von militärischen Erfolgen bzw. die Verschleierung von Mißerfolgen, Führer- und Endsiegglauben, Heldentod. Aus dieser Analyse entwickeln die Schüler einen Fragebogen, mit dessen Hilfe sie unter Vorlage von entsprechenden Zitaten aus Zeitungsartikeln zehn Interviewpartner befragen und zu ermitteln versuchen, wie die Propaganda auf die Bevölkerung wirkte. Das Spektrum der 10 Befragten (fünf ehemalige Schüler, ein Geistlicher, ein Landwirt, ein Handwerker, ein Wehrmachtsoffizier und ein Soldat) reicht von damals positiver bis zu kritisch-ablehnender Haltung zum NS-System.

Literaturverzeichnis

(75 S. Darstellung mit zahlreichen Fotos und 34 Fotokopien von benutzten Zeitungsartikeln).

Quellen

Allgemeine Sekundärliteratur; "Wasserburger Anzeiger" 1939-1944; zehn Interviews.