Wettbewerb: Alltag im Nationalsozialismus II (Kriegsjahre) Kriegswirtschaft im Nationalsozialismus. Die Produktion in Gütersloh

5. Preis
1983
Flöthmann, Tobias u. a. (6 Verfasser)
Ohne Tutor.

9. Klasse, Evangelisch-Stiftisches Gymnasium, 4830 Gütersloh 1.

33330 Gütersloh, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

#1983-0948

Die Verfasser berichten anhand von Veranlagungsbescheiden, Ablieferungs- und Bezugsscheinen, Bereitstellungsaufforderungen und Genehmigungsbescheiden aus privaten Quellen über die Tätigkeit des Reichsnährstandes und die Propagierung von "Erzeugerschlachten" in der Landwirtschaft. Sie führen ein Gespräch mit dem Teilhaber der Miele-Werke, der ihnen u. a. erzählt, die Firmenleitung habe Waschmaschinen "verkungelt", um die Rationen für "Fremdarbeiter/innen" zu erhöhen, die Einstellung der Belegschaft sei zum größten Teil "antinazi" gewesen und eine Russin sei in ihrer Strafzelle glänzend bewirtet worden. Aus Gesprächen mit zwei Angestellten einer Bandweberei erschließen sie Vorschriften der Deutschen Arbeitsfront, die aufkeimenden Widerstand unmöglich machen sollten. Aus dem Gespräch mit dem Inhaber einer Motoren- und Schaltungenfabrik sowie aus Unterlagen aus dem Firmenarchiv zeigt sich, daß die Firma als Produzent von Granathülsen unter Einsatz von "Fremdarbeitern" so gut funktionierte, daß der Hauptausschuß Munition beim Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion Nachkalkulationen bei der Firma anforderte, damit ein kritischer Maßstab an andere Firmen angelegt werden könnte, die mit ihren Preisen höher lagen.

Literaturverzeichnis

(90 S.).

Quellen

Gütersloher Heimatbuch, "Westfälische Nachrichten" 1937, Interviews (v. a. mit Firmenin/teilhabern und leitenden Angestellten); Materialien aus Firmenarchiven (Bestellungen, Aufträge Kalkulationen, Schriftwechsel).