Wettbewerb: Alltag im Nationalsozialismus II (Kriegsjahre) "Kalmük und andere..." Aus dem Alltag sowjetischer Kriegsgefangener in Marl

5. Preis
1983
Mierswa, Anne / Birgit Kühl
Ohne Tutor.

12. Klasse, Gymnasium Im Loekamp, 4370 Marl.

45770 Marl, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

#1983-0392

Die Verfasserinnen versuchen, die "sehr oft von hartnäckigem Schweigen begleitet(e)" (Lokalblatt) Existenz des "Römerlagers" zu rekonstruieren, das zunächst für französische Kriegsgefangene vorgesehen war, ab Mitte 1942 für sowjetische Kriegsgefangene genutzt wurde. Ohne Unterstützung durch Firmen- oder für den Kreis Recklinghausen zuständige Archive wird anhand von Aussagen von Zeitzeugen anschaulich ein Bild von der Arbeit, Bezahlung in Form eines speziellen Lagergeldes, Ernährung und Sterblichkeit der sowjetischen Kriegsgefangenen und ihrer Beziehungen zur Marler Bevölkerung gezeichnet. Neben der schrecklichen Lage der Gefangenen stehen Beispiele für die Solidarität deutscher Bergarbeiter der Zeche Auguste Victoria mit den sowjetischen Zwangsarbeitern bis hin zu Sabotage-/Widerstandsaktionen. Zwei Fotos der Verfasserinnen zeigen kunstvoll geschnitzte Schmuckdosen als Beispiele für die Schnitzereien, die die Kriegsgefangenen tauschen mußten, um ihre elende Lebensmittelversorgung aufzubessern. Weitere Fotos der Verfasserinnen vom Marler Kommunalfriedhof zeigen eine Ehrenanlage für die umgekommenen Ausländer. Im Anhang zur Arbeit werden Zeitungsausschnitte aus der Nachkriegszeit dokumentiert, die Berichte über Gedächtnisfeiern für die Opfer der Zwangsarbeit und Bombenangriffe auf Marl enthalten.

Literaturverzeichnis

(28 S. und 7 S. Anhang).

Quellen

Literatur, mündliche Mitteilungen; Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv Münster: Bestände des Oberpräsidiums Bde 1 und 4.