Wettbewerb: Alltag im Nationalsozialismus II (Kriegsjahre) Die Trauer-Arbeit wird fortgesetzt - ein "Prozeß-Bericht"

3. Preis
1983
Heyl, Matthias
Jürgen Wepler

12. Klasse, Gymnasium Schwarzenberg, 2100 Hamburg 90.

21073 Hamburg, Hamburg, Deutschland

#1983-0147

Der Verfasser legt in seiner Arbeit zwei außergewöhnlich eindrucksvolle und erschütternde Berichte vor, die zwei jüdische Frauen 1946 bzw. 1948 verfaßten. Sie erzählen von ihrer Deportation aus Osnabrück, ihrer Verschleppung nach Riga, ins dortige Ghetto, in das KZ Riga und dessen Außenkommandos (u. a. AEG Riga und Thorn). Bei heranrückender Front werden die Frauen nach Stuthof bei Danzig verbracht. Auf dem Evakuierungsmarsch werden sie von der Roten Armee befreit. Während Frau O. nach Osnabrück zurückkehrt, geht ihre Freundin Polly nach Frankreich. Die erzählenden Berichte der beiden Frauen sind unterbrochen von inhaltlichen Hinweisen und Ausdrücken der Betroffenheit des Verfassers, die darauf abzielen, ein Nachempfinden unter "Einbeziehung der Gefühlsebene als "Verstehensorgan" zu ermöglichen, um eine tiefe und dauerhafte Betroffenheit zu bewirken. In diese Richtung zielen auch die "Forderungen an die Geschichtswissenschaften, insbesondere an die Geschichtspädagogik" im Schlußteil der Arbeit.

Literaturverzeichnis

(115 S.).

Quellen

Zwei Augenzeugenberichte, ein Interview mit einer der Verfasserinnen; Literatur.