Wettbewerb: Alltag im Nationalsozialismus II (Kriegsjahre) Das Konzentrationslager Hersbruck

5. Preis
1983
Vanselow, Gerd
Ohne Tutor.

13. Klasse, Paul-Pfinzing-Gymnasium, 8562 Hersbruck.

91217 Hersbruck, Bayern, Deutschland

#1983-0667

Gerd Vanselow stellt in seiner Arbeit das größte Nebenlager des KZ Flossenbürg als "Arbeitslager" für die Kriegsproduktion und als "Vernichtungslager" für Juden dar. Er beschreibt das Projekt der Stollen in der Houbirg, in denen unter der Tarnbezeichnung "Doggerwerk? 1944 Anlagen für den Bau von Flugzeugmotoren gebaut werden sollten. Dort mußten neben Zivilarbeitern von 17 privaten Firmen insgesamt 10.000 Häftlinge arbeiten, von denen 4.000 in der "Todesfabrik" starben. Der Verfasser beschreibt den Lageraufbau, Aufgaben und Zusammensetzung der SS-Wachen, sowie die Lage der Häftlinge aus insgesamt 23 Nationen, von denen die meisten jüdische bzw. politische Gefangene waren. Entsprechend seinem Darstellungsinteresse macht Gerd Vanselow den Charakter des KZ als "Todesfabrik" besonders deutlich an der grausamen Behandlung der KZ-Häftlinge; gegen Ende des Krieges wurden täglich bis zu 40 Leichen z. T. im Wald verbrannt, nach der Evakuierung wurden noch 3.800 Gefangene zu einem Elendsmarsch nach Dachau getrieben.

Literaturverzeichnis

(40 S.).

Quellen

Literatur: v. a. Siegert, Das KZ Flossenbürg, und eine Darstellung von Pfarrer Lenz, der als Seelsorger 1944 nach Hersbruck abkommandiert wurde und dessen Tagebücher als Beweismaterial in alliierten und bundesrepublikanischen Kriegsverbrecherprozessen dienten (nicht nachgewiesene) mündliche Informationen aus ca. 50 Befragungen von Einwohnern Hersbrucks.