Reisegruppe der Expedition im Stadthaus Zürich

Wohnen in der altersfreundlichen Stadt - Deutsche Kommunen auf Studienreise in Zürich

Was braucht es, um zu Hause alt zu werden? Was können Kommunen tun, um den Wohnbedürfnissen der alternden Gesellschaft gerecht zu werden? Und was kennzeichnet überhaupt eine innovative Alterspolitik auf lokaler Ebene? Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, sind 18 Bürgermeisterinnen, Bürgermeister und Altersfachleute aus dem gesamten Bundesgebiet vom 7. bis 9 September auf Einladung der Körber-Stiftung nach Zürich gereist. „Mit dieser Studienreise wollen wir den Demografieverantwortlichen aus kommunalen Verwaltungen einen exklusiven Einblick in strategische kommunale Konzepte und wegweisende Modelle ermöglichen“, so Niklas Rathsmann, Programm-Manager der Körber-Stiftung.

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Zürich – Zuhause alt werden

Die Expedition

Wohnen in der altersfreundlichen Stadt

Mit Kolleg:innen reisen und lernen – die etwas andere Studienfahrt für die Verwaltung!

Unsere Expedition Age & City 2022 bot Bürgermeister:innen und Demografieverantwortlichen aus deutschen Kommunen die Chance, gemeinsam in einer kleinen Gruppe kennenzulernen, wie in der Stadt Zürich die Zukunft des Wohnens im Alter gestaltet wird.

Ageing in Place: Das Altwerden in der gewohnten Umgebung des eigenen Zuhauses trägt entscheidend zum Wohlbefinden und der Lebensqualität bei. Dass Menschen in der zweiten Lebenshälfte selbstbestimmt wohnen können und in ihre Nachbarschaft eingebunden sind, dazu können die Kommunen viel beitragen. Mit der städtischen Altersstrategie 2035 ist Zürich ein anschauliches Beispiel für kommunale Gestaltungskraft und städtisches Engagement für das Wohnen in der altersfreundlichen Stadt.

Das Teilnehmendenfeld der Expedition war sehr vielfältig zusammengesetzt. Sowohl Städte, in denen Wohnraum Mangelware ist, als auch Gemeinden, die eher mit Abwanderung zu kämpfen haben, waren vertreten. Die Gastgeberstadt Zürich, aber auch der Austausch untereinander inspirierte die eigene Arbeit der Teilnehmenden.

Der Demografische Wandel birgt viele Herausforderungen für die kommunale Politik. Wie dem guten Leben im Alter im Rahmen einer städtischen Strategie Priorität eingeräumt werden kann, lässt sich in Zürich anschaulich erfahren. Stadtrat Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartments, empfing die deutsche Reisegruppe im Stadthaus, um die Altersstrategie 2035 vorzustellen. Dieser Maßnahmenplan definiert, welchen Beitrag die Stadt gemeinsam mit Kooperationspartnern leisten will, um zu einem altersfreundlichen Zürich beizutragen. „Uns ist es wichtig, dass alle Zürcherinnen und Zürcher auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben führen können, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen, sozialen oder gesundheitlichen Situation“, so Stadtrat und Departmentsleiter Hauri.

Ageing in Place – was braucht es, um zuhause alt zu werden?

Die Expeditions-Gruppe konnte ganz konkrete Einblicke in Quartiers- und Wohnprojekte in Zürich bekommen. Im Kluspark, einem Gesundheitszentrum – Senioren- und Pflegeheim in einem – profitieren Studierende von ermäßigtem Wohnraum und unterstützen im Gegenzug die älteren Bewohner:innen, etwa beim Umgang mit digitalen Medien. Zum Konzept gehört auch, dass die Parkanlage der Wohneinrichtung öffentlich ist und Bewohner:innen und Bürger:innen allen Alters hier aufeinandertreffen. Vielfältige therapeutische Angebote sowie Lösungen für stationäre als auch ambulante Pflege sollen den Kluspark für Ältere mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu einem zu Hause machen.

Bei vielen Wohnkonzepten in Zürich gilt der Leitspruch „ambulant vor stationär“ – zu Hause statt im Heim. Dass diese Sensibilität für das Wohnen im Alter in Zürich Tradition hat, konnten die Expeditionsteilnehmer:innen eindrucksvoll im Espenhof erfahren – einer Siedlung der öffentlich-rechtlichen Stiftung Alterswohnungen. Der Espenhof und weitere 33 Siedlungen der Stiftung ermöglichen bezahlbaren und altersgerechten Wohnraum für ältere Menschen– und das seit 1950. Die Zahl der Alterswohnungen soll in den nächsten Jahren kontinuierlich gesteigert werden.

Die Reisegruppe konnte mit dem Hunziker Areal außerdem ein innovatives Quartiersprojekt besichtigen, das von der Wohnbaugenossenschaft mehr als wohnen realisiert wurde. Auf dem Gelände einer ehemaligen Betonfabrik wurde das Projekt im Jahr 2015 fertiggestellt und hat zum Ziel, die Demografie der gesamten Stadt im Kleinen abzubilden. Gemeinschaftliches Wohnen und gegenseitige Hilfe aller Bewohner:innen werden hier großgeschrieben. Die Stadt stellt das Gelände über ihr Baurecht der Wohnbaugenossenschaft zur Verfügung.

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