
Exiljournalistische Communitys in Deutschland
Ein Mapping der verschiedenen exiljournalistischen Communities in Deutschland.
„Wir müssen für unsere Freiheit kämpfen. […] Zunehmender Autoritarismus und wachsende Instabilität führen zu Fragilität auf der ganzen Welt. […] Wir müssen über die engen Grenzen unserer Communityshinaus denken. Wir müssen als Gemeinschaft des globalen Widerstands zusammenarbeiten, um unsere Freiheiten gegen die Unterdrücker zu schützen.“
Der in Deutschland lebende türkische Journalist Can Dündar bringt es angesichts der weltweit steigenden Zahl autokratischer und diktatorischer Regime auf den Punkt: Um die Freiheit der Medien zuverteidigen, braucht es nicht nur einzelne mutige Journalistinnen und Journalisten, sondern mehr Zusammenarbeit in breiter werdenden Bündnissen auch von Exilmedien.
Dündar fasst damit das Kernanliegen des Exile Media Forums zusammen, der deutschlandweit größten Fachkonferenz für Exiljournalismus, welche die Körber-Stiftung 2024 bereits zum sechsten Mal ausrichtet. Einmal im Jahr laden wir über 100 Medienschaffende im Exil, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und von Hilfsorganisationen nach Hamburg ein, um Zukunftsfragen für den Exiljournalismus zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und sich zu vernetzen.
Um die Situation von Exiljournalisten besser zu verstehen, haben wir in den vergangenen Jahren wiederholt Studien und Umfragen vorgestellt, so zur Integration von Exiljournalisten in die deutsche Medienlandschaft (2019) und zu Hilfsorganisationen in Europa (2022). In der diesjährigen Studie stehen die Lage und die Herausforderungen der einzelnen Communitys von Exiljournalistinnen und -journalisten in Deutschland im Mittelpunkt.
Die Untersuchung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da die Daten nicht repräsentativ erhoben worden sind. Aber sie zeigt Trends und Entwicklungen auf, macht Unterschiede zwischen den Exilcommunitys deutlich und gibt Aufschluss darüber, wie sich die Situation von Journalistinnen und Journalisten im Exil in Deutschland verbessern ließe.
Unser Dank gilt Frau Prof. Dr. Hanan Badr von der Universität Salzburg, die die Untersuchung in unserem Auftrag angefertigt hat und wertvolle Überlegungen dazu einfließen ließ. Wir wünschen Ihnen eine anregende und aufschlussreiche Lektüre und freuen uns über Ihre Hinweise und Kommentare. Schreiben Sie uns gerne.
Mit besten Grüßen,
Sven Tetzlaff
Leiter Bereich Demokratie und Zusammenhalt
Sonja Wimschulte
Programmleiterin Exil