
Handreichung für Lehrkräfte SEK I - Einführung
Weltweit erinnern rund 90 Prozent aller Denkmäler an männliche, weiße Personen.
Wo sind die Frauen? Wo sind nicht-binäre Menschen? BIPoCs? Laut der Kampagne #MakeUsVisible erinnern weltweit mehr Denkmäler an Pferde als an Frauen. Diese Tatsache hat die Körber-Stiftung zum Anlass genommen, gemeinsam mit dem Künstlerkollektiv Arora, der Künstlerin Michelle Warsönke, und dem Entwicklerteam Scavengar am 9. September 2023 das AR-Denkmal für die Frauenrechtlerin Lida Gustava Heymann (1868–1943) vor dem Hamburger Rathaus zu enthüllen.
Doch ein Denkmal kann erst dann seine Wirkung entfalten, wenn es besucht wird und die Besucher:innen sich mit seiner Botschaft und seiner Geschichte auseinandersetzen. Lida Gustava Heymanns Engagement für das Frauenwahlrecht, bessere Sozialpolitik für Frauen und den Frieden während des Ersten Weltkriegs bietet wertvolle Anknüpfungspunkte, um Schüler:innen Themen der Geschichte, Politik und Gesellschaft zu vermitteln. Darüber hinaus findet durch die Form des Denkmals als Augmented Reality Anwendung eine Auseinandersetzung mit digitalen Medien und Kunst statt, die analysiert und diskutiert werden kann, und vor allem mit der Frage verbunden ist: eignet sich der digitale Raum besonders dafür, historisch Unsichtbares im öffentlichen Raum sichtbar zu machen?
Trotz ihres unerbitterlichen Kampfes für Frauenrechte, ist Heymann heute auch als historische Figur umstritten. Im Jahr 2015 wurden behindertenfeindliche (ableistische) Äußerungen, die sie 1907 bei einem Vortrag getätigt haben soll, von zwei Forscherinnen thematisiert. Der Augspurg-Heymann-Preis wurde in “COuLe”- Preis umbenannt. Ein beauftragtes Gutachten von Dr. Kerstin Wolff (Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung) empfahl eine Kontextualisierung der Passagen. Frauenbewegungen waren beeinflusst vom Zeitgeist, der sich mit Eugenik (Rassenlehre) beschäftigte und Menschen in verschiedene Wertkategorien und -hierarchien einteilte. Heymann stellte sich entschieden gegen den Nationalsozialismus und forderte schon 1923 die Ausweisung Hitlers aus Deutschland.
Heymanns Beziehung mit Anita Augspurg, die auch eine intensive Arbeitsbeziehung war, wird in den auf dieser Seite zum Angebot stehenden Arbeitsblättern angesprochen und in einem weiteren Arbeitsblatt unter SEK II zu “Beziehung, Sexualität und Identitätsfindung” behandelt.
Die Handreichung für Lehrkräfte und die Arbeitsblätter wurden als Anregung entwickelt, um sich unter Einsatz des geolokalisierten Augmented Reality Denkmals oder durch den Besuch der ortsungebundenen Anwendung z.B. auf dem Schulhof den Themen Geschichte der Frauenbewegung, lesbisches Leben in historischer Perspektive und Erinnerungs- und Denkmalkultur auf eine innovative Art anzunähern. Das Denkmal erobert den virtuellen Raum mit digitaler Kunst, in der sich erst durch das Handeln der Schüler:innen die Skulptur nach und nach zusammensetzt. Dabei wirken Kurzinformationen, Zitate und Bilder von Lida Gustava Heymann in einem Ensemble.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Anwendbar in:
SEK I Geschichte/PGW
Zeitgeschichte/Anpassung und Widerstand/ PGW:Emanzipation
SEKI/Kaiserreich/Frauenwahlrecht/Bildung in der digitalen Welt
Biografie von Lida Gustava Heymann:
An Schülerinnen und Schüler: Ihr könnt neben der folgenden Kurzbiografie auch die Biografie im Hamburger Geschichtsbuch und weitere angegebene Quellen verwenden.
Lebensgeschichte von Lida Gustava Heymann:
März 1868: Lida Gustava Heymann wird in Hamburg geboren. Sie wächst als mittlere von fünf Töchtern auf
1868-1882: Heymann wird von Gouvernanten und Hauslehrern erzogen
1882-1884: Sie besucht eine höhere Töchterschule in Hamburg
1884-1885: Sie verbringt Zeit in einem Pensionat in Dresden
1885-1896: Lida Heymann engagiert sich sozial in Hamburg und hilft bei ihrem Vater aus, da sie als Frau keinen Beruf ergreifen darf. Sie unterrichtet an einer Armenschule, leitet eine Nähschule und ist aktiv in der Frauenbewegung
1896: Nach dem Tod ihres Vaters wird sie finanziell unabhängig. Sie richtet einen Mittagstisch für Arbeiterinnen und einen Kinderhort ein
1897: Heymann gründet das erste Frauenzentrum in Hamburg mit Berufsschule, Mittagstisch, Rechtsberatung und einer Berufsorganisation für Bühnenkünstlerinnen
1898-1900: Heymann gründet mehrere Vereine, darunter „Industria“, den „Hamburger Zweigverein der Internationalen Abolitionistischen Föderation“ (IAF) und „Frauenwohl“
1902: Gemeinsam mit Anita Augspurg gründet sie den „Deutschen Verein für Frauenstimmrecht“. Frauen durften zu dieser Zeit nicht wählen. Dagegen engagiert sie sich mit ihrem Verein
1906: Zusammen mit Anita Augspurg zieht sie nach München um. Sie sorgen für Aufsehen, weil sie (als Frauen) mit dem Fahrrad fahren. Dies war zu der Zeit noch sehr unüblich und galt als obszön
1912: Heymann tritt kurz der Freisinnigen Volkspartei bei und später wieder aus, weil sie mit den starren Strukturen und mit der von Männern dominierten Parteiorganisation nicht einverstanden ist
1915: Heymann gehört zu den Organisatorinnen des ersten internationalen Frauenfriedenskongresses in Den Haag. Sie setzt sich für Frieden ein
1918: Sie wird während der Revolution gegen das Kaiserreich Mitglied des provisorischen Nationalrats des Volksstaats Bayern. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Gründung der Weimarer Republik erhalten Frauen nun auch Wahlrecht. Sie sind aber noch nicht gleichberechtigt und können auch noch nicht alle Berufe ausüben
1919-1933: Heymann ist Vizepräsidentin der deutschen Sektion der „Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit“
1923: Sie fordert, zusammen mit Anita Augspurg und der Abgeordneten Ellen Ammann, beim bayerischen Innenminister die Ausweisung von Adolf Hitler nach Österreich. Hitler war zu diesem Zeitpunkt bereits sichtlich aktiv für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei(NSDAP) und verbüßte eine Haftstrafe wegen Landfriedensbruch und Körperverletzung. Die Forderung der Frauen blieb leider erfolglos
1928: Im Alter von 60 Jahren erwirbt Heymann ihren Führerschein und reist mit Anita Augspurg
Januar 1933: Am Tag der Machtübernahme durch die Nationalsozialistische Arbeiterpartei (NSDAP) befinden sich Lida Heyman und Anita Augspurg auf Urlaubsreise und kehren nicht nach Deutschland zurück. Gemeinsam ziehen sie nach Genf und leben im Schweizer Exil
1934: Das Land Bayern beschlagnahmt Heymanns gesamtes Vermögen aufgrund nationalsozialistischer Gesetze
1941: Heymann verfasst ihre Autobiografie „Erlebtes – Erschautes: Deutsche Frauen kämpfen für Freiheit, Recht und Frieden 1850–1940“, gemeinsam mit Anita Augspurg
Juli 1943: Lida Gustava Heymann stirbt in Zürich
Arbeitsaufgaben zur Biografie von Heymann (alleine oder in Gruppenarbeit)
Recherchiere und notiere die wichtigsten Stationen in ihrem Leben. Begründe (oder diskutiert) warum das für dich oder für euch die wichtigsten Stationen sind.
Beantworte folgende Fragen:
- Wie änderte sich ihr Leben finanziell nach dem Tod ihres Vaters 1896?
- Wie hängt Heymanns Biografie, allen voran ihre Kindheits- und Jugenderfahrungen, mit ihrem politischen Engagement zusammen?
- Beschreibe die Einrichtungen, die Lida Gustava Heymann 1897 in Hamburg gründete. Nenne dabei mindestens drei von ihnen.
- Warum entschied sich Lida Gustava Heymann im Januar 1933, nicht nach Deutschland zurückzukehren?
- Beschreibe eine persönliche Leistung von Lida Gustava Heymann, die dich ganz besonders beeindruckt hat und erkläre, warum sie dich im Jahr 2024 erreicht.
Zusatzfrage:
Wie würdet ihr Heymanns Leben nacherzählen? Welche Medien würdet ihr einsetzen? Ihr könnt das in Bildern, Blogbeiträgen, Videos, Reels, Theater, Performance oder Podcasts tun.
Alternativ könnt auch ihr euch auch an Prompts (Eingabeformulierung) bei KI Text-zu-Bild-Programmen wie Midjourney, Stable Diffusion oder Dall_E ausprobieren, um Bilder zu generieren.

Frauenrechte und Demokratie
Hinweis für Lehrkräfte: Die Schüler:innen sollen erkunden, wie der Kampf für Frauenrechte und der Einsatz für und die Forderung nach mehr Demokratie miteinander verbunden sind. Dabei können Sie sowohl Beispiele aus der Geschichte von Lida Gustava Heymann als auch aktuelle Entwicklungen im Bereich Frauenrechte und Demokratie recherchieren und vergleichen.
Arbeitsaufgaben
Aufgabe 1: Hintergrundinformationen zu Lida Gustava Heymann
Lies den kurzen Text über Lida Gustava Heymann sorgfältig durch.
Notiere wichtige Informationen zu ihrer Person und ihren Aktivitäten im Bereich der Frauenbewegung. Diskutiert, was Heymann für Frauenrechte getan hat.
Optional
Um die Frage zu beantworten, schaue auch beim Geschichtsbuch Hamburg zur Hamburger Frauenbewegung vorbei.
Lies die Quelle “Frauenstimmrecht und Völkerverständigung 1919” von Lida Gustava Heymann.
Aufgabe 2: Verbindung zwischen Frauenbewegung und Demokratie
- Erläutere kurz, was unter „Frauenbewegung“ verstanden wird. Warum war die Frauenbewegung wichtig für die Gleichberechtigung?
- Welche Rolle spielte Lida Gustava Heymann im „Deutschen Verein für Frauenstimmrecht“ im Jahr 1902? Wie könnte die Forderung nach Frauenstimmrecht mit dem demokratischen Prinzip der Gleichberechtigung verbunden sein?
- Woran denkt ihr, wenn ihr über Frauenbewegung oder Feminismus heute nachdenkt?

Aktivismus
Aufgabe 1: Aktivismus verstehen
- Definiere den Begriff „Aktivismus“. Was fällt euch bei Aktivismus ein, und wie äußert sich dieser in der Gesellschaft? (Brainstorming)
- Warum setzen sich Menschen als Aktivist:innen ein?
- Wie weit “kann”, “darf” oder “muss” Aktivismus gehen?
Diskutiere die Fragen mit deinen Mitschüler:innen. Das könnt ihr auch anhand der folgenden Bildbeispiele tun.
„Die politischen Rechte bedeuten keineswegs das Dach oder die Wetterfahne, sie sind das Fundament, auf dem das Gebäude der Frauenfreiheit gegründet werden sollte.Der Kampf der radikalen Frauen für die Befreiung des weiblichen Geschlechts war herrlich; voller Initiative, Begeisterung, geistiger Kraft, voller Wärme und Menschlichkeit: offen die Bahn für das Mädchen, frei im Staate die Frau!“
Lida Gustava Heymann

Die Phrase „Me too“ (Englisch für „ich auch“) geht auf die Aktivistin Tarana Burke (2006) zurück. Sie wurde als Hashtag durch die Schauspielerin Alyssa Milano 2017 populär, die betroffene Frauen ermutigte, mit Tweets unter dem Hashtag #metoo auf das Ausmaß sexueller Belästigung und sexueller Übergriffe aufmerksam zu machen. In den ersten 24 Stunden wurde der Hashtag in 12 Millionen Postings verwendet.
Aufgabe 2: Lida Gustava Heymann als Aktivistin
(Quelle: Heymann, Lida Gustava (1908): Suffragettes. – In: Zeitschrift für Frauenstimmrecht : [Beilage zu: Die Frauenbewegung], Nr. 8, S. 31 – 32)
SEK I/Geschichte/Deutsch/Theater
Zeitgeschichte/Kultur der Digitalität/Neue Medien/Projektimpulse
SEKI Kaiserreich/Frauenwahlrecht/Widerstand/ Bildung in der digitalen Welt
Denkmal
Anwendbar in:
SEK I/Geschichte/Deutsch/Theater
Zeitgeschichte/Kultur der Digitalität/Neue Medien/Projektimpulse
SEKI Kaiserreich/Frauenwahlrecht/Widerstand/ Bildung in der digitalen Welt
“Nur das, was in Museen ausgestellt, in Denkmälern verkörpert und in Schulbüchern vermittelt wird, hat auch die Chance, an nachwachsende Generationen weitergegeben zu werden.”
Aleida Assmann, in: Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur. Eine Intervention, 3. erw. und akt. Auflage, 2020.
#MakeUsVisible – Mit moderner Technologie zu inklusiver Erinnerung
Zukunft braucht Erinnerung
Bearbeitet folgende Aufgaben
- Lida Gustava Heymanns Leben und Aktivismus
1.1 Sammle grundlegende Informationen über Lida Gustava Heymann. Was sind wichtige Stationen ihres Lebens? (Link zu “Grundlagen” Lida Gustava Heymann)
- Ein Denkmal?
2.1 Überlegt, allein oder in kleinen Gruppen, welche Denkmäler und Denkmalformen ihr kennt. Wie sehen sie aus? Wisst ihr, warum sie aufgestellt wurden?
2.2 Tauscht euch in der Klasse darüber aus, was die von euch genannten Denkmäler gemeinsam haben.
2.3 Für welche Leistung würdet ihr Lida Gustava Heymann ein Denkmal errichten?
- Warum ein (Virtuelles) Denkmal?
3.1 Welche Vorteile und welche Nachteile bietet ein virtuelles Denkmal im Vergleich zu einem physischen Denkmal?
3.2 Wer würde von euch ein eigenes AR-Denkmal bekommen? Warum?
- Wer bekommt ein Denkmal?
4.1 Welche Frauen beeindruckten euch? Warum?
4.2 Wie wird in eurem Stadtteil an Frauen erinnert? Wie werden sie sichtbar gemacht – oder auch nicht? Wohnt Ihr vielleicht in einer Straße, die nach einer Frau benannt ist?
4.3 Welche Autorinnen habt ihr in der Schule bereits kennengelernt?
Zusatz: Wie baut man ein virtuelles Denkmal?
Skizziere Ideen für ein eigenes digitales Denkmal. Was macht euer Denkmmal virtuell oder digital? Wo nutzt es die besonderen Eigenschaften unserer digitalen Lebenswelt? Erstelle Skizzen sowie Beschreibungen der Struktur, die auch die interaktiven Elemente des Denkmals und/oder Erläuterungen der symbolischen Bedeutung umfassen. Lass deiner Fantasie freien Lauf!
Mode
Anwendbar in:
SEK I/PGW/Deutsch/Theater
Lebensentwürfe/Gesellschaft
Kultur der Digitalität/Neue Medien/Projektimpulse
Diversität/Geschlechtersensibler Unterricht
Die Münchner Kammerspiele schreiben über ihre Theater-Performance “Anti War Women”:
Mit Blick auf das Jahr 1915 und den Ersten Weltkrieg sucht „Anti War Women“ nach mutigen Visionen fürs Hier und Jetzt. Die Münchnerinnen Lida Gustava Heymann und Anita Augspurg organisieren gegen jede Wahrscheinlichkeit einen Frauenfriedenskongress in Den Haag. Die Ärztin Hope Bridges Adams-Lehmann vermittelt zwischen ihrer Heimat England und ihrer Wahlheimat Deutschland. „Anti War Women“ legt Zugänge zu verschütteten Geschichten zivilen Ungehorsams und politischer Aktion frei. In musikalischen Beschwörungen leihen die Schauspieler:innen ihre Körper den Stimmen von visionär denkenden Kriegsgegnerinnen, aber auch der Gewalt, die sie und ihr Umfeld 1915 direkt erfuhren. Was erzählen uns ihre Visionen und Strategien des Widerstands in wiederkehrenden Zeiten des Krieges?

Aufgabe 1:
Schau dir die Kostüme des Ensembles an und lies dir den Text der Münchener Kammerspiele durch.
Beantworte folgende Fragen:
- Was ist das Thema des Theaterstücks? Wie greift es die Arbeit von Heymann, Augspurg und Bridges auf?
- Wie spiegelt sich das Leben der Frauen in den Kostümen des Theaterstücks wieder? Was fällt dir daran auf?
Kleidung ist viel mehr als nur Stoff auf unserem Körper. Sie sagt eine Menge darüber aus, was als normal gilt. Mode beeinflusst, wie wir über unseren Körper, unser Geschlecht, unser Aussehen, unsere Bewegungen, unseren Geschmack und damit unser Selbst sowie Fremdbilder denken. Mode ist spannend, weil sie uns einen Einblick in private und politische Dinge gibt und zeigt, wie sich Beides miteinander verschränkt. Mode hat somit eine ziemlich große Bedeutung, weil sie politischer Ausdruck im Alltag sein kann.
Feministische Reformen und die Rolle der Frauenbewegung
Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurden Frauenmoden, insbesondere das Korsett, europaweit Gegenstand von Reformen. Ärzte, Künstler:innen und die bürgerliche Frauenbewegung spielten dabei eine wichtige Rolle.
Im frühen 19. Jahrhundert hatte Mode oftmals eine lockere Form und weite Schnitte. Zwischen 1825 und 1830 kehrte die Frauenmode mit der Biedermeiermode zu einem konservativeren, z.T. körperbetonenderen Stil zurück, der Krinoline (ein Reifrockgestell) und eine enge Taille umfasste. Frauen und ihr Körper wurden durch verschiedene Arten von Korsetts (eine eng anliegende Unterbekleidung) geformt. Für die Forschung heute spiegelte diese Enge die gesellschaftliche Rolle der Frau wider. Gegen strenge Ordnungen und starre Rollenbilder in Familie und Gesellschaft formierte sich im wilhelminischen Deutschland eine vielschichtige Reformbewegung.