Kerstin Zettl-Schabath
Kerstin Zettl-Schabath Foto: David Ausserhofer

„Same same but different” – Warum und wofür Autokratien und Demokratien im Cyberspace auf nichtstaatliche Akteure setzen und wie dies unsere Cyber(un)sicherheit beeinflusst

2. Preis: Sozialwissenschaften

Kerstin Zettl-Schabath hat an der Universität Heidelberg im Fachgebiet Politikwissenschaft promoviert.

Trotz der steigenden Relevanz gab es bislang kaum Forschung zu Cyberkonflikten, die sich auf eine breite Datenbasis stützt. Zudem fehlte für die Nutzung privater Akteure im Rahmen autokratischer vs. demokratischer Cyberkonfliktstrategien, sog. „Proxys“, bislang ein kohärentes Erklärungsmodell. Diese Proxys sind aber essentiell im staatlichen Cyberkonfliktmanagement: Autokratien nutzen sie als „Puffer“ gegenüber den gehackten Demokratien, um für ihre Taten nicht belangt zu werden. Aus demokratischer Sicht können dagegen technische Berichte privater IT-Unternehmen einerseits „Täter-Wissen“ kommunizieren, andererseits Handlungsdruck in Folge eigener, politischer Verantwortungs-zuweisungen (Attributionen) reduzieren. Die Dissertation entwickelt ein liberales Erklärungsmodell regimetypenspezifischer Cyber-Proxy-Strategien und wendet es auf vier Fallstudien (China & Russland vs. USA & Israel) an. Dies geschieht auf Basis eines eigens entwickelten Cyberkonfliktdatensatzes (2000 – 2019).

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