Boy-Gobert-Preis 2024 an Dennis Svensson
Der Boy-Gobert-Preis der Körber-Stiftung für den schauspielerischen Nachwuchs an Hamburger Bühnen geht in diesem Jahr an Dennis Svensson. Der 28-jährige Schauspieler ist am St. Pauli Theater zu sehen. „Dennis Svensson verkörpert seine Figuren mit Lässigkeit, ohne sie vorzuführen und bringt dabei eine Unbedarftheit mit, ein Staunen. Er kann schnoddrig-herablassend und schwärmerisch-seelenvoll spielen. Sein Spiel leuchtet“, begründet die Jury unter dem Vorsitz des Schauspielers Burghart Klaußner ihre Entscheidung. „In ‚James Brown trug Lockenwickler’ am St. Pauli Theater gelingt es ihm, mit quecksilbrig-schillernder Präsenz eine Frau im Körper eines Mannes zu spielen. Er macht den Übergang in eine weibliche Identität zu einem völlig selbstverständlichen Erlebnis. Barfuß betritt er als Céline Dion die Bühne, greift sich ein Mikrofon und singt herzergreifend schön. Auch in einer früheren Rolle am St. Pauli Theater, in ‚Der Sohn’, überzeugte er mit unberechenbarer Wahrhaftigkeit.“
Preisverleihung
Am Sonntag, den 1. Dezember 2024, 11 Uhr im Thalia Theater verlieh die Körber-Stiftung den mit 10.000 Euro dotierten Boy-Gobert-Preis an Dennis Svensson.
Lothar Dittmer, Vorsitzender des Vorstands der Körber-Stiftung, überreichte die Auszeichnung für herausragende Schauspielpersönlichkeiten auf Hamburger Bühnen im Rahmen einer feierlichen Matinee. Dennis Svensson stellte sich dem Publikum im Thalia Theater mit einem künstlerischen Programm vor, das er zusammen mit Fabian Thon (szenische Einrichtung) eigens für die Matinee erarbeitet hatte. Zusammen mit Sebastian Doppelbauer und Luisa Krause spielte er Szenen aus Patient Zero 1, einem Theaterstück des Nachwuchsautors Marcus Peter Tesch. Zum Abschluss der Preisverleihung berührte Dennis Svensson das Publikum mit seiner Interpretation des Songs „Unter den Masken“ der Band Buntspecht. Thalia Intendant Joachim Lux, Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, und der Juryvorsitzende Burghart Klaußner würdigten Dennis Svensson in ihren Reden. Die Laudatio auf den Preisträger hielt Ulrich Waller, Intendant des St. Pauli Theater
Die Einnahmen aus der Boy-Gobert-Preisverleihung kommen der Spendeninitiative „Der spendierte Platz“ zugute, die Kindern und Jugendlichen, die sich keine Eintrittskarte leisten können, einen kostenlosen Vorstellungsbesuch im Thalia Theater ermöglicht. Für jedes gekaufte Ticket spendet die Körber-Stiftung weitere 5 Euro für diese Initiative.
Medienpartner der Preisverleihung sind NDR 90,3 und Hamburg Journal.
Zum Preisträger
Dennis Svensson, geboren 1996 in Hamburg, begann seine Theaterkarriere 2012 am Hamburger Thalia Theater, wo er in verschiedenen Jugendclubproduktionen spielte. Von 2017 bis 2021 studierte er Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Daneben spielte er am St. Pauli Theater in „Der Sohn“ (Regie: Ulrich Waller), am Thalia Theater in „Die Rote Zora“ (Regie: Thomas Birkmeir) und in immersiven Theaterwalks des f.e.t.t. Kollektivs im Hamburger Gängeviertel. Seit Abschluss des Studiums arbeitet er als freiberuflicher Schauspieler auf verschiedenen Theaterbühnen und vor der Kamera. Am Berliner Ensemble spielte er in „Der Weg zurück“ (Regie: David Bösch), in „Vögel“ (Regie: Robert Schuster) sowie in „Endstation Sehnsucht“ (Regie: Michael Thalheimer). Er war u.a. in der RTL+ Mini-Serie „The Legend of Wacken“ sowie in mehreren Tatort- und Krimi-Produktionen zu sehen. Am St Pauli Theater spielt er in „James Brown trug Lockenwickler“ (Regie: Ulrich Waller). 2024 wird er mit dem Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares ausgezeichnet.