178. Bergedorfer Gesprächskreis
Das Ende der Illusionen:
„Zeitenwende“ und die Zukunft Deutschlands internationaler Rolle
Berlin, 25. und 26. März 2022
Putins Krieg gegen die Ukraine markiert nicht nur einen Wendepunkt in der europäischen Geschichte, sondern auch einen kathartischen Moment für Deutschlands internationale Rolle. Ausgehend von der Einsicht, dass „unsere Politik eine andere sein muss, wenn unsere Welt eine andere ist“, wurden binnen weniger Tage grundlegende außen- und sicherheitspolitische Prinzipien revidiert. In einer bemerkenswerten Kehrtwende beschloss Berlin den Stopp von Nord-Stream 2. Mehr noch: Die Entscheidung, Waffen an die Ukraine zu liefern, ein einmaliges Sondervermögen im Umfang von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr einzurichten und künftig mehr als zwei Prozent des BIP für Verteidigung auszugeben, hat einen außen- und sicherheitspolitischen Paradigmenwechsel eingeleitet. Zudem werden weitreichende Maßnahmen diskutiert, um die deutsche Abhängigkeit von russischen Energieträgern zu reduzieren. Die jüngsten sicherheitspolitischen Entscheidungen der Bundesregierung stehen für eine „Zeitenwende“. Doch die Debatte über deren Umsetzung, innenpolitische Auswirkungen und Implikationen für Deutschlands künftige Beziehungen zu autokratischen Systemen – allen voran China – hat gerade erst begonnen.
Der 178. Bergedorfer Gesprächskreis beleuchtete die zentralen Faktoren deutscher Außen- und Sicherheitspolitik in einer veränderten internationalen Ordnung.
Die Teilnehmenden des Gesprächskreises waren 25 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Administration, Think Tanks, Wissenschaft und Presse sowohl aus Deutschland und Europa (EU sowie nicht-EU Staaten) als auch den USA. Der Gesprächskreis fand am 25. und 26. März 2022 in Berlin statt.