Exile Visual Arts Award für Jalal Maghout
Der aus Syrien stammende Künstler wird für seinen Animationsfilm über eigene Kriegserfahrungen in Damaskus ausgezeichnet
Der mit 10.000 Euro dotierte Exile Visual Arts Award geht an den aus Syrien stammenden Künstler Jalal Maghout für sein Werk HAVE A NICE DOG! Sein Werk wurde aus über 650 Einreichungen von rund 300 Kunstschaffenden ausgewählt. Die Preisverleihung findet am 5. Februar 2025 im Rahmen der Eröffnung der Tage des Exils im KörberForum in Hamburg statt. Der Exile Visual Arts Award wird ausgelobt von der Körber-Stiftung mit Unterstützung der Stiftung Exilmuseum Berlin.
Zum Preisträger und seinem Werk
Jalal Maghout, 1987 in Syrien geboren, ist Animationsfilmemacher und lebt seit 2013 in Deutschland. Seinen 13-minütigen Animationsfilm HAVE A NICE DOG! reichte er 2020 an der Filmuniversität Babelsberg als Master-Abschlussfilm ein. Er basiert auf Maghouts eigenen Kriegserfahrungen in Damaskus und ist ein Psychodrama über einen Mann, dem die vermeintliche Normalität, die die Menschen in der von Bombenabwürfen umgebenen Stadt aufrechtzuerhalten versuchen, zunehmend absurd erscheint. Mehr und mehr verliert er sich in Fantasien von Flucht und inneren Dialogen mit seinem Hund Baroud, der sein einziger Vertrauter ist.
Begründung der Jury
Die Jury hebt in ihrer Begründung die erzählerische und visuelle Kraft des Films hervor, die sich sogartig entfaltet: „In alptraumhaften und fließend ineinander übergehenden Bildern und Welten stellt der Film die Frage, wann das Exil eigentlich beginnt: Erst mit dem Verlassen der Heimat oder schon davor, wenn die existenzielle Entscheidung getroffen werden muss: Bleiben oder Gehen? Die vibrierenden, handgezeichneten und dann digital animierten Bilder, die ruhige Erzählstimme und das hervorragende Sounddesign machen HAVE A NICE DOG! zu einem tiefberührenden, aufrüttelnden Gesamtkunstwerk“.
Shortlist und Exile Visual Arts Award Special Prizes
Die Shortlist umfasst fünf weitere Kunstschaffende, deren Werke besondere Aufmerksamkeit fanden: Dania González Sanabria aus Kuba, Jeanno Gaussi aus Afghanistan, Khaled Barakeh aus Syrien, Mark Chehodaiev aus der Ukraine und Rana Matloub aus dem Irak. Aufgrund der Vielzahl beindruckender Einreichungen in verschiedenen visuellen Disziplinen wurden zusätzlich zwei mit 5.000 € dotierte Sonderpreise (Exile Visual Arts Award Special Prizes) für neue, transformative Perspektiven auf das Thema Exil vergeben.Diese zwei Sonderpreise gehen an Dania González Sanabria und Jeanno Gaussi. Weitere Informationen finden Sie hier.
Über den Exile Visual Arts Award
Der mit 10.000 Euro dotierte Exile Visual Arts Award, eine Initiative der Körber-Stiftung, unterstützt von der Stiftung Exilmuseum Berlin, zeichnet Gegenwartskunst exilierter Kunstschaffender in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus, die im Exil essenzielle Fragen wie Identität, Zugehörigkeit oder Fremdheit visualisieren. Zu den auszeichnungsfähigen Werken zählen die visuellen Künste wie Malerei, Grafik, Zeichnung, Skulptur, Installation, Fotografie und Neue Medien. Über die Prämierung entscheidet eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. Der Preis wurde erstmals 2023 im Rahmen der Tage des Exils in Berlin an die iranische Künstlerin Farkhondeh Shahroudi vergeben.
Die Preisverleihung findet am 5. Februar 2025 im Rahmen der Veranstaltung Der künstlerische Blick auf das Exil zur Eröffnung der Tage des Exils in Hamburg im KörberForum statt.
Beginn 19 Uhr, Kehrwieder 12, 20457 Hamburg
Angebote für Medienschaffende
- Bildmaterial zum Preisträger finden Sie auf: https://koerber-stiftung.de/presse/pressefotos/
- Interview mit dem Preisträger (Anfrage über den Pressekontakt)
- Interview mit Sonja Wimschulte, Programmleiterin Exil bei der Körber-Stiftung (Anfrage über den Pressekontakt)
- Teilnahme an der Preisverleihung (Akkreditierung über den Pressekontakt)
Pressekontakt
Körber-Stiftung
Claudia Bestenbostel
Pressereferentin
Telefon: 040 – 80 81 92 248
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