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VERSUS: Brauchen wir eine staatliche Seenotrettung?

Die Flucht über das Mittelmeer gilt als die tödlichste Seeroute der Welt. Dennoch haben Deutschland und die EU ihre Rettungsmissionen beendet. Private Organisationen versuchen diese Lücke zu füllen, können aber nicht alle retten. Ist das noch vertretbar?

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Die Überfahrt mit kaum seetauglichen Booten ist lebensgefährlich: 2022 flüchteten 150.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa, ca. 2.000 davon gelten als vermisst. Sie begeben sich in die Hände von Schleppern und erfahren auf ihrem Weg Gewalt und Ausbeutung. Trotzdem steigt die Zahl der Flüchtenden seit 2021 wieder an. Es sind Krieg, Unterdrückung und Armut, die die Menschen dazu bewegen, diese Risiken auf sich zu nehmen.

Seit 2019 beschränken sich die Staaten der EU auf die Luftaufklärung der Fluchtrouten, aktive Hilfe leisten sie nicht. Der Grund: Sie scheitern an der Frage des Umgangs mit und der Verteilung von Geflüchteten. Die einzige Hoffnung für in Seenot geratene Boote bleiben private Initiativen, die mehreren tausend Menschen jährlich das Leben retten.

Ist es aber nicht gerade eine staatliche Aufgabe, Menschen in Seenot zu retten? Können Europa und Deutschland es ethisch vertreten, diese Aufgabe privaten Organisationen zu überlassen? Oder ist das Aussetzen staatlicher Programme Teil einer bitteren, aber notwendigen Absicherung europäischer Grenzen?

Karoline Meta Beisel, stellv. Leiterin des SZ-Politikressorts, moderiert das Debattenduell zwischen der Aktivistin des Vereins United4Rescue Liza Pflaum und dem CDU-Politiker Christoph Ploß.

Vor und nach der Diskussion ist Ihre Meinung gefragt. Wird sich diese im Laufe des Gesprächs ändern?

Eine Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung.