Die Altenrepublik
Wenn die Babyboomer in Rente sind, geht’s bergab, sagt der Soziologe Stefan Schulz. In manchen Bundesländern wird es mehr zu pflegende Menschen geben als Wähler:innen unter 30. Die Dominanz der Alten bedroht Innovationskraft, Demokratie und Wohlstand. Starke Thesen für eine lebhafte Debatte.
Ab 2023 gehen die Babyboomer in Rente. Ohne sie werden dem Arbeitsmarkt fast 30 Prozent der aktuell Erwerbstätigen fehlen. Eine Folge, die schon heute spürbar ist: ein deutlicher Fachkräftemangel in fast allen Branchen.
Für den Soziologen Stefan Schulz sind die Aussichten aber auch über die Wirtschaft hinaus düster. In seinem Vortrag rechnet er uns vor: Bundesweit wird es 20 Jahre lang eine halbe Million mehr Neu-Rentner geben als Menschen, die die Volljährigkeit erreichen. In manchen Bundesländern wird es mehr zu pflegende Menschen geben als Wähler unter 30 Jahren. Und das bedeutet Mehrkosten und unsichere Renten für die Jüngeren sowie eine ökonomische und politische Dominanz der Älteren.
Mit der Alterung der Gesellschaft sieht Stefan Schulz die Demokratie, aber auch Innovationsfähigkeit und Wohlstand, ja sogar die Lebensfreude in Deutschland bedroht. Was ist also zu tun? Das anschließende Gespräch über die „Altenrepublik“ moderiert Karin Haist, Körber-Stiftung.