Cancelled!? Über das Recht der freien Meinung
Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Doch wo hört diese auf und was passiert, wenn sich kontroverse Standpunkte verhärten? Über Grenzen der Meinungsfreiheit diskutieren die Politologin Nicole Deitelhoff und der Philosoph Julian Nida-Rümelin. Es moderiert Christoph Bungartz.
Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut unserer Demokratie, das es zu wahren gilt. Doch immer häufiger fühlen sich Menschen in der Freiheit, ihre Meinung zu äußern, eingeschränkt. Einerseits scheint es möglich, alles sagen zu können, ohne Verantwortung übernehmen zu müssen. Andererseits weicht eine produktive Streitkultur einer Kultur der Ächtung.
Die Grenzen des (Un)Sagbaren sind verschoben. Wie weit kann Kritik gehen? Sollten unpopuläre Meinungen, Debatten oder Personen im öffentlichen Raum ausgeschlossen bzw. „gecancelt“ werden? Oder eröffnen sich neue Möglichkeiten für ungehörte Stimmen, um auf Missstände aufmerksam zu machen?
Der Philosoph Julian Nida-Rümelin befasst sich in seinem neuesten Buch „Cancel Culture. Ende der Aufklärung“ mit der Rolle von Kritik und Meinungsaustausch in unserer Gesellschaft und hält fest: Unerwünschte Meinungen müssen ausgehalten und Konflikte ausgetragen werden. Gemeinsam mit Nicole Deitelhoff, Professorin für Friedens- und Konfliktforschung, spricht er über Verantwortung, legitime Kritik und notwendigen Streit.
Es moderiert der Journalist Christoph Bungartz.