Boy-Gobert-Preisverleihung 2023 an Pauline Rénevier

Foto: Krafft Angerer

Kulturimpulse für Hamburg

Kunst und Kultur spielen in unserer Gesellschaft eine unverzichtbare Rolle als Quellen der Freiheit und der Kreativität. Sie ermutigen uns, neue Perspektiven zu erkunden, fördern einen lebendigen Austausch in der Gesellschaft und ermöglichen uns, über Identitäten und Lebensweisen nachzudenken.

Mit unseren Kulturimpulsen für Hamburg unterstützen wir die Kulturszene in Hamburg, mit einem besonderen Fokus auf die Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Als operative Stiftung initiieren wir eigene Projekte und pflegen enge Partnerschaften mit verschiedenen Kulturinstitutionen in Hamburg.

Seit 1981 fördern wir mit der Verleihung des Boy-Gobert-Preises jedes Jahr ein junges, herausragendes Schauspieltalent am Anfang seiner Laufbahn.

2023 ging der mit 10.000 Euro dotierte Preis für schauspielerischen Nachwuchs in Hamburg an Pauline Rénevier. Die 25-Jährige ist seit der Spielzeit 2022/23 Ensemblemitglied am Thalia Theater. Die Jury unter dem Vorsitz des Schauspielers Burghart Klaußner begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Pauline Rénevier hat in ihren Rollen am Thalia Theater eine beeindruckende Präsenz gezeigt, die eine Dringlichkeit des inneren Ernstes ebenso beweist wie eine überschäumende Spielfreude in der Improvisationskunst. Ihrer Mittel erstaunlich sicher, weiß sie das Publikum gleichermaßen durch Anmut wie durch Offensivität zu gewinnen.“ Die Preisverleihung fand am 10. Dezember 2023 im Rahmen einer feierlichen Matinee im Thalia Theater statt.

  • Pauline Rénevier begeisterte das Publikum mit ihrem  künstlerischen Programm, das sie eigens für die Matinee mit dem  Regisseur Alexander Klessinger erarbeitet hatte.
    Pauline Rénevier begeisterte das Publikum mit ihrem künstlerischen Programm, das sie eigens für die Matinee mit dem Regisseur Alexander Klessinger erarbeitet hatte. alle Fotos: Krafft Angerer
  • Rénevier studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.
    Rénevier studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.
  • Dr. Lothar Dittmer überreicht Pauline Rénevier den Boy-Gobert-Preis.
    Dr. Lothar Dittmer überreicht Pauline Rénevier den Boy-Gobert-Preis.

Zum 19. Mal waren Studierende aus den deutschsprachigen Regiestudiengängen eingeladen, ihre Inszenierungen beim Festival Körber Studio Junge Regie zu zeigen. Vom 7. bis 11. Juni wurden 13 Produktionen gezeigt, darunter ein Beitrag der Lithuanian Academy of Music and Theatre aus Vilnius als internationale Gasthochschule. Das Festival von Thalia Theater, Körber-Stiftung und Theaterakademie Hamburg unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bühnenvereins ist ein Laboratorium für neue Theaterformen und präsentiert einmal im Jahr die große Bandbreite von Themen und ästhetischen Ansätzen, mit denen sich die Theatergeneration der Zukunft auseinandersetzt. Die international tätige Theatermacherin Edit Kaldor hielt die Rede zur Eröffnung des Festivals und gab zu Beginn einen zweitägigen Workshop zum Thema Theatre as a Social Space für die Teilnehmenden.

Der mit 10.000 Euro dotierte Jurypreis ging 2023 an Elena Hoof von der Universität Hildesheim für ihre autobiografische Lecture-Performance This Is Not a Safe Space. Der undotierte Publikumspreis ging an Tanju Girişken von der Bayerischen Theaterakademie München für die ebenfalls autobiografisch geprägte dokumentarische Inszenierung befristet/für immer.

  • Festivalzentrum Thalia Gaußstraße.
    Festivalzentrum Thalia Gaußstraße. alle Fotos: Fabian Hammerl
  • Elena Hoof (Jurypreis), Lothar Dittmer (Vorsitzender des Vorstands der Körber-Stiftung).
    Elena Hoof (Jurypreis), Lothar Dittmer (Vorsitzender des Vorstands der Körber-Stiftung).
  • Barbara Müller-Wesemann (Mitglied der Festivalleitung), Tanju Girişken (Publikumspreis).
    Barbara Müller-Wesemann (Mitglied der Festivalleitung), Tanju Girişken (Publikumspreis).

Seit 1994 bieten wir in Kooperation mit der Staatsoper Hamburg mit dem Internationalen Opernstudio jungen Gesangstalenten innerhalb eines zweijährigen Stipendiums die Möglichkeit, ihre Ausbildung unter den Bedingungen eines Theaterbetriebes zu vervollständigen. Mitglieder des Internationalen Opernstudios wirken an den Produktionen der Staatsoper Hamburg mit und erhalten kontinuierlich individuelle Beratung und fachliche Förderung. Fester Bestandteil der Ausbildung ist die eigene Opernproduktion, die jede Saison erarbeitet wird.

Mit zwei neuen Mitgliedern ist das Internationale Opernstudio in die Spielzeit 2023/2024 gestartet, zugleich wurde der Absolvent Seungwoo Simon Yang direkt in das Ensemble der Staatsoper Hamburg übernommen. Bei der Spielzeiteröffnung der Hamburger Oper mit Boris Godunow im September standen gleich acht aktuelle bzw. ehemalige Opernstudiomitglieder auf der Bühne.

Die Teilnehmenden des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Hamburg, Spielzeit 2022/23.
Die Teilnehmenden des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Hamburg, Spielzeit 2022/23. Foto: Jörn Kipping

Begleitend zu der von Mai bis Oktober 2023 laufenden Ausstellung des Museums für Kunst und Gewerbe (MK&G) Can you hear it? – Musik und Künstliche Intelligenz produzierten wir zusammen mit dem MK&G eine Podcast-Reihe mit den Menschen hinter der Ausstellung. Für die von November 2023 bis Anfang Mai 2024 laufende Ausstellung Man and Mining im Museum der Arbeit entwickelten wir zusammen mit dem Museum den partizipativen Ausstellungsbereich Man WITHOUT Mining, der dazu anregt, den Umgang mit Ressourcen zu reflektieren und Bezüge zum Konsum im eigenen Leben zu hinterfragen. Als inhaltliche Grundlage für diesen Ausstellungsbereich gab die Körber-Stiftung die repräsentative Forsa-Umfrage Wege aus dem Rohstoffdilemma in Auftrag, für die die Menschen in Deutschland nach ihrer Haltung zu Themen der Rohstoffsicherheit gefragt wurden.

  • Ausstellung „Man WITHOUT Mining“ im Museum der Arbeit.
    Ausstellung „Man WITHOUT Mining“ im Museum der Arbeit. Fotos: Körber-Stiftung