Foto: Patrick Pollmeier
Nahversorgung überall: Neue Dorfmittelpunkte für strukturschwache Regionen
Heinz Frey ist einer der drei Preisträger:innen des Zugabe-Preises 2022
Begründung der Jury
Die Juror:innen des Zugabe-Preises sind beeindruckt von Heinz Frey und sehen in ihm ein Role Model für das unternehmerische Vorantreiben eines sozialpolitisch hoch relevanten Themas. Das Risiko, den Beruf für diese soziale Gründung aufzugeben, hat sich gelohnt, so die Jury: Heinz Frey verändert die Gesellschaft strukturell und nachhaltig.
Kurzporträt
Heinz Frey (67) ist Pionier für eine neue Form ländlicher Daseinsfürsorge. Für strukturschwache Regionen hat er ein Konzept für lokale Zentren mit Rundumversorgung aufgebaut. Dort werden an einer Ladentheke Lebensmittel, soziale und medizinische Dienste und Kultur angeboten. Die Zentren werden so zum neuen Dorfmittelpunkt und schaffen Arbeitsplätze. Sie sind Orte der Begegnung und verbessern unmittelbar die Lebensqualität vor Ort – für alle Generationen.
Das erste neue Dorfzentrum eröffnete der ehemalige Lehrer 2005 in Jülich-Barmen. Inzwischen hat Heinz Freys DORV UG (www.dorv.de) das Konzept beratend und mit Bürgerbeteiligung auf mehr als 40 Orte übertragen. Jedes Nahversorgungszentrum steht auf eigenen Füßen und wird mit Genossenschaftsanteilen oder Bürgeraktien finanziert. In die Entwicklung sind nicht nur Bürger:innen eingebunden, sondern auch Politik, Wirtschaft, Vereine und Einrichtungen vor Ort – das Zentrum stiftet damit von Anfang an Gemeinschaft und lokale Identität. Heinz Frey glaubt an die Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit der ländlichen Region und kämpft für deren Wiederbelebung als Wirtschafts-, Arbeits- und Siedlungsraum. „Nicht reden, sondern handeln“ ist das Motto des Sozialunternehmers.
„Wenn ich mich in eine Idee verrannt habe, dann setze ich die auch um. Rentner zu sein, ist für mich gar nicht vorstellbar. Ich glaube, man muss immer aktiv sein, um aktiv bleiben zu können.“
Heinz Frey
Eines der neuen „DORV-Geschäfte“ von außen. Fotos: Patrick Pollmeier 
Neben Produkten des täglichen Bedarfs werden auch Dienstleistungen in den „DORV“-Geschäften angeboten 
Die neuen Dorfmittelpunkte sollen auch Begegnungsorte sein. 
Die Geschäfte sollen mit regionalen und frischen Produkten punkten. 
Auch das Gemüse kommt möglichst aus der Region. 
Heinz Frey hat mitgeholfen, über 40 neuer „DORV-Zentren“ aufzubauen. 
Bevor die neuen Dorfmittelpunkte entstanden, gab es in vielen Orten kein einziges Geschäft mehr. 
Heinz Frey hat 2005 das erste Mal einen Dorfmittelmittelpunkt neu aufgebaut. 
Lebensmittel, Kulturangebote, Austausch und Dienstleistungen: die „DORV-Zenten“ erfüllen viele Zwecke gleichzeitig. 
Heinz Frey ist froh, dass die „DORV-Zentren“ bei den Bewohnern der Gemeinden gut angenommen werden. 
Häufig sind die Einwohner:innen mit Genossenschaftsanteilen oder Bürgeraktien am Aufbau und Betrieb der neuen Dorfmittelpunkte beteiligt. 
- Die Begegnungsorte hauchen vielen Gemeinden neues Leben ein. Heinz Frey wollte, dass durch DORV mehr Lebensqualität für alle Generationen geschaffen wird. 
Eines der DORV-Zentren von innen 
Heinz Frey aus Jülich ist Gründer der DORV UG. 
Mit DORV versucht Heinz Frey dem ländlichen Raum neues Leben einzuhauchen. 
Unternehmer mit sozialem Impact: Heinz Frey beim mobilen Arbeiten mit Auto.
