
Knall & Forsch – Labor für MINT und Kunst
Foto: Miguel Ferraz
Farben und Formen, Licht und Töne, experimentieren und beobachten – all das und noch mehr haben MINT und Kunst gemeinsam. Zusammen mit den Kulturagent:innen Hamburg begeistern wir Lehrkräfte und Schüler:innen an Hamburger Schulen für interdisziplinäre Projekte.
Unter Anleitung der Kulturagent:innen und in Zusammenarbeit mit Künstler:innen verschiedener Genres werden im Schuljahr 2022/23 fünf Projekte an Hamburger Schulen umgesetzt: Vom performativen Erlebnisparcour zu tierischen Mitbewohner:innen einer Grundschule über das tänzerische „ErZÄHLEN“ eines Stadtteils bis hin zur digitalen Multimediainstallation, die zu Interaktion auf dem Schulgelände einlädt. So können Schüler:innen ihre Umwelt auf kreative Weise erforschen, mit den Mitteln aus MINT und Kunst.
Die Vorhaben werden von uns evaluativ begleitet und dokumentiert. Ziel ist es, die Erkenntnisse aus den interdisziplinären Projekten aufzubereiten und andere Bildungseinrichtungen zum Nachmachen zu animieren! Eine Transferveranstaltung wird voraussichtlich im Herbst 2023 stattfinden, eine begleitende Handreichung für Interessierte ist in Planung.
Oft ist Kunst nur der „Aufhübscher“.
Hier herrscht Gleichberechtigung!
Lehrkraft zum Projekt Knall & Forsch

Kulturagent*innen Hamburg sind die Spezialkräfte für Kunst und Kultur in Schule: Seit 2011 begleiten sie Hamburger Schulen dabei, neue Formate für ihre künstlerische Praxis zu erfinden und ein eigenständiges kulturelles Profil zu entwickeln.
Auftaktveranstaltung: KAP-Klub
Einen ersten Vorgeschmack auf die spannenden Projekte gab es beim Knall & Forsch KAP-Klub im Oktober 2022 zu entdecken. Zum Auftakt der Kooperation haben wir gemeinsam mit den Kulturagent:innen Hamburger Lehrkräfte in die Mundhalle eingeladen. Der provisorische Kreativort im ehemaligen Kreuzfahrtterminal in der HafenCity war die passende Kulisse, um die vielen Schnittmengen zwischen MINT und Kunst zu erleben und Inspiration für eigene Projektideen zu sammeln.
Fotos: Miguel Ferraz
Ich habe den gesamten Abend so sehr geliebt! Die vielen Stationen, die vielen Aha-Momente, über den Tellerrand schauen und dann noch auf dem Teller so köstliches Essen. Ich habe mich so gefreut auch neue Menschen kennenzulernen und bin so dankbar und beschwingt mit neuen, tollen Projektideen!
Lehrkraft zum Auftakt des Projekts Knall & Forsch
Die Knall & Forsch Projekte 2023

über Leben
Im Projekt über Leben erforschern Schüler:innen des 11. Jahrgangs der Erich-Kästner-Schule in Farmsen-Berne das Zusammenleben von Menschen und nicht-menschlichen Lebensformen. Dabei sollen Bewegungen, Formen und sensorische Reize sowohl beobachtet als auch in Technologie überführt werden. Mithilfe von programmierten Microcontrollern und elektronischen Komponenten werden so Objekte erschaffen, die auf ihre menschliche Umgebung reagieren.
Für das Projekt über Leben arbeitet die Erich-Kästner-Schule mit Jessica Broscheit vom CSTI Creative Space for Technical Innovations der HAW Hamburg zusammen. Durch die Kreation von interaktiven Artefakten erforscht sie das Beziehungsgeflecht zwischen Mensch und seiner sicher verändernden Umwelt.
Projektzeitraum: April bis Juni 2023, unterrichtsbegleitend und einzelne Projekttage
Neophytische Aktion Altona
Die Stadtteilschule Altona bezieht Ende des Jahres ihren neuen Standort und hinein eine weitgehend unbespielte Umgebung, die von Familien und Eigentumswohnungen besetzt ist. Hier müssen sich die Schüler:innen, wie eine eingewanderte Art, ihren Lebensraum erobern und lernen Wurzeln zu schlagen. Schüler:innen der Jahrgänge 5 und 12 erforschen dazu neophytische oder klimarelevante Pflanzen auf dem alten Schulgelände und nehmen ihre Superkräfte unter die Lupe. Gemeinsam mit den Pflanzen eignen sie sich anschließend das neue Schulgelände an und lassen autonome Gärten entstehen.
Die Künstler:innen Margaux Weiss und Felix Jung arbeiten als freies Duo im Bereich innerstädtischer Vegetation und behandeln dort Prozesse der sogenannten „Dritten Natur“. An der Schnittstelle von Themen wie Ökologie, Nachhaltigkeit und Stadtplanung begleiten sie das Projekt an der STS Altona.
Projektzeitraum: März bis Juni 2023, unterrichtsbegleitend und einzelne Projekttage
hell & schnell
In dem Projekt hell & schnell gehen Schüler:innen der Jahrgänge 7 bis 11 am Kurt-Körber-Gymnasium mit professioneller Unterstützung der Frage nach, wie sich Kommunikation im Schulalltag durch technische Artefakte anregen lässt. Dazu entstehen im Schulgebäude interaktive Installationen, die in den Schulpausen von allen genutzt und bespielt werden können. Die Schüler:innen befassen sich bei der Entstehung vor allem mit Programmierung digitaler Elemente. Die eingesetzten Sensoren und Aktoren bringen auch die Physik ins Spiel.
Begleitet wird das Projekt von Robin Baumgarten, der sich mit ungewöhnlichen Interaktionsmöglichkeiten und verspielten Kunstwerken im Bereich der Hardware-Entwicklung beschäftigt.
Projektzeitraum: Projektwoche im Juli 2023 mit Vorbereitungstreffen
Explorativ goes Eidelstedt
Im Rahmen des Projekts Explorativ goes Eidelstedt gehen Schüler:innen der Klasse 6c der Stadtteilschule Eidelstedt der Frage nach, welche Werte untersucht und ins Verhältnis gesetzt werden sollten, damit sich die Lebensrealität eines Stadtteils oder einer Schule abbildet. Die Schüler:innen er-zählen sich ihren Lebensraum und bringen ihre Ergebnisse zum Tanzen.
Das Büro für Wunschwerte, das_Explorativ, begleitet das Projekt mit ihrer künstlerischen Expertise zur kreativen Umnutzung von Zahlen und Statistiken. Karin Sondermann vom Institut für Tanz und Bewegung, Step by Step, erweckt die Wertemessungen zum Leben.
Projektzeitraum: Projekttage von März bis Juni 2023
Wir und Tier oder Tanz den Fuchs
In diesem Projekt untersucht die Klasse 2e der Grundschule Mendelssohnstrasse verschiedene Orte ihrer Umgebung und kommt tierischen Untermieter:innen auf die Spur. Was die Zweitklässler:innen bei der Spurensuche herausfinden, können Mitschüler:innen in einem Parcours aus Installationen, Szenen und Performances erleben.
Mit dabei sind Gesine Wichert und Janina Kriszio, die an der Schnittstelle von Kulturwissenschaft, künstlerischer Forschung und Umweltbildung arbeiten. Ihr Interesse gilt der kreativen Gestaltung von zukunftsfähigen Mensch-Tier-Beziehungen in der Stadt. Kai Teschner ist als bildender Künstler beteiligt und unterstützt die Gestaltung des Schulgeländes.
Projektzeitraum: Projekttage von Mai bis Juni 2023
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