Competition: Weggehen – Ankommen. Migration in der Geschichte Wenig Gepäck - trotzdem eine schwere Last zu tragen

Die Verf. bearbeitet die Flucht- und Vertreibungsgeschichten von fünf Familien, die in ihrem Wohnort - einem Weiher mit sieben Häusern - eine neue Heimat gefunden haben. Die Grundlage des Beitrags bilden vor allem ausführliche Gespräche mit den Zeitzeugen und deren Familien sowie Unterlagen aus dem Gemeindearchiv. Die Verf. erzählt zunächst anschaulich und ausführlich die fünf unterschiedlichen Familienschicksale mit Migrationserfahrungen vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs. Sie schildert die Geschichte eines polnischen Zwangsarbeiters, der in Deutschland geblieben ist, eines Juden, der in die Schweiz flüchtete, einer Vertreibung aus Schlesien und die Erlebnisse zweier Familien, die aus der DDR geflüchtet sind. Die Verf. vergleicht die Fallbeispiele und untersucht jeweils die Ursachen und den Ablauf des Weggehens, die Rolle der Frauen während der Flucht, die Rolle der Frauen während der Integration sowie den Verlauf der Integration. Sie versucht dabei auch die Frage nach einer geglückten bzw. missglückten Integration zu beantworten. In einem weiteren Teil unternimmt die Verf. die Einbettung der Einzelschicksale in den historischen Kontext. Dabei beleuchtet sie besonders das Verhältnis von Einheimischen und Vertriebenen und die Aufgaben der Gemeinden bei den mit der Zuweisung von Flüchtlingen entstandenen Problemen sowie den Unwillen der Einheimischen. Die eher ungewöhnliche Gliederung des Beitrags, mit der die Verf. die ausführliche Darstellung der Einzelschicksale der Darstellung des historischen Kontextes voranstellt, verdeutlicht anschaulich den Arbeits- und Verständnisprozess der Verf.

Literaturverzeichnis

92 S., ms., ill. mit Fotos, Karten, Dokumentenkopien, Anlage: Karte von Schlesien

Quellen

Zeitzeugeninterviews, Familienerzählungen, Bestände des Gemeindearchivs Heiligenberg und aus privatem Besitz, Zeitungsartikel, Sekundärliteratur