Competition: Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft Die Instrumentalisierung des Sports durch den Nationalsozialismus am Beispiel der TG Münster von 1862 e.V.

Die TG Münster ist der älteste noch bestehende Sportverein der Stadt. Während der NS-Zeit war sie ein angepasster und ›gleichgeschalteter‹ Verein, der seinen Trainingsbetrieb der Ideologie des Regimes anpasste, jüdische Mitglieder ausschloss und 1937 den örtlichen NSDAP-Ortsgruppenleiter zum neuen Vorsitzenden berief. Erik Normann, der in der TG als Tischtennisspieler aktiv ist, arbeitete diesen Prozess mit Akten und Festschriften aus dem Verein und dem Stadtarchiv auf und schrieb ein Tagebuch aus der Perspektive eines Jugendlichen. Er setzt eine fiktive Hauptfigur ein, die an den damaligen Jugendwart des Vereins angelehnt ist. So verwebt der Schüler Ereignisse der Vereinschronik und Protokolle der Vorstandssitzungen mit der erfundenen Familiengeschichte seines Charakters, dem die neue Ausrichtung des Vereins nicht gefällt, obwohl er gerne Teil der Gemeinschaft wäre. Durch diese Bearbeitung thematisiert der Beitrag die Gleichschaltung des Sports und die Vereinnahmung der Jugend im NS-Regime.

Literaturverzeichnis

Bibliografische Angaben