Competition: Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft Die Gastarbeiter und der Sport - Wie mein Opa Ende der Sechziger Jahre den FK Sutjeska in Paderbor

Im Herbst 1968 kamen die ersten Arbeitskräfte aus dem damaligen Jugoslawien nach Deutschland. Darunter war auch der Großvater von Liyam Sayilir, der inzwischen wieder in Belgrad lebt, seinem Enkel aber in ausführlichen Telefonaten von seiner ersten Zeit in Deutschland erzählte. Sport war gerade für diese erste Generation junger männlicher Arbeiter ein wichtiges Thema. Fußball war in den Wohnheimen, in denen die meisten lebten, allgegenwärtig. Viele Freizeitkicker organisierten sich in eigenen Vereinen, meist nach Sprache oder Nationalität getrennt. Ausgehend vom jugoslawischen FK Sujetska Paderborn, in dem sein Großvater Gründungsmitglied war, analysiert der Elftklässler, wie diese Gastarbeitervereine und ihre informelle Freizeitliga immer professioneller wurden und gleichzeitig als Familienersatz und Heimat in der Fremde funktionierten. Im speziellen Fall des FK Su-jetska zeigte sich später auch der Zerfall dieser Heimat: Den Verein, an den der Zeitzeuge sich als ›Jugoslawien im Kleinen‹ erinnert, gibt es heute nicht mehr – auch beim Freizeitsport in Deutschland gingen Serben und Kroaten getrennte Wege.

Literaturverzeichnis

Bibliografische Angaben