Competition: Weggehen – Ankommen. Migration in der Geschichte Lästige Subjekte. Die Auswanderung von Frauen aus dem Herzogtum Braunschweig um die Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika

Die Verf. untersucht das Schicksal von Frauen im 19. Jahrhundert, die den Gemeinden im Herzogtum Braunschweig zur Last fielen bzw. keiner Gemeinde zugeordnet werden konnten und als "lästige Subjekte" zur Auswanderung nach Amerika gezwungen wurden. Zunächst liefert die Verf. den historischen Kontext und beschreibt die soziale Situation von Frauen im 19. Jahrhundert, die wirtschaftliche Lage im Herzogtum Braunschweig, die Armenfürsorge sowie die Bedingungen einer Ausreise. Anschließend zeigt die Verf. am Beispiel der Besserungs- und Arbeitsanstalt zu Bevern auf, wie versucht wurde, weibliche Lebensformen zu beeinflussen. Durch die Auswertung von Akten des Niedersächsischen Staatsarchivs kann die Verf. herausarbeiten, dass die Migration nach Amerika nonkonformen Frauen einen Ausweg aus ihrer prekären sozialen Lage bieten konnte. Bei der abschließenden anschaulichen Darstellung von acht Einzelschicksalen wird deutlich, wie sich bei der Auswanderung der Frauen Freiwilligkeit und Zwangsmaßnahmen durch die Gemeinde ergänzten. Als Hauptmotiv für das Weggehen stellt die Verf. die Lebensbedingungen der Frauen heraus. Die ins soziale Abseits geratenen Frauen hofften auf einen besseren Lebensstandard in Amerika, auf Nahrung, Kleidung, Unterkunft, Bildung und Arbeit. Die Frauen, die sich zunächst nicht auf die Angebote der Gemeinden einließen, wurden mit der Aussicht auf Haftverkürzung gelockt.

Literaturverzeichnis

68 S., ms., ill. mit Abb. und Dokumentenkopien, Anhang: Dokumentenkopien

Quellen

Bestände des Niedersächsischen Staatsarchivs Wolfenbüttel, Sekundärliteratur