Competition: Weggehen – Ankommen. Migration in der Geschichte Der weite Weg des Rudi R. Flucht, Vertreibung und Heimatsuche eines Jugendlichen 1945-50
Klasse 09; Heinrich-Roth-Gesamtschule
37194 Bodenfelde, Niedersachsen, Deutschland
#2003-1269
Der Verf. erzählt die Lebensgeschichte eines Zeitzeugen, der im Frühjahr 1945 als 13-Jähriger aus Niederschlesien vor der Roten Armee flüchtete, nach Kriegsende in seine Heimatstadt zurückkehrte, ein halbes Jahr später von den polnischen Behörden ausgewiesen wurde und nach fünf Wanderjahren durch Schlesien, Sachsen, Thüringen und Hessen schließlich in Volpriehausen im Weserbergland ankam und dort blieb. Den Kern des Beitrags bildet die Migrationsgeschichte des Protagonisten, die anhand von mehreren ausführlichen Gesprächen recherchiert wurde und eingebettet in den historischen Kontext geschildert wird. Der Verf. beschreibt zunächst die Kindheit des Protagonisten in Liegnitz und geht dabei auf den Alltag unter nationalsozialistischer Herrschaft ein. Er schildert die fünfmonatige Flucht vor der Roten Armee, die schließlich mit der Rückkehr endete. Er beschreibt die Ausweisung und den damit verbundenen Heimatverlust sowie die Wanderjahre in der sowjetischen Besatzungszone und die Berufsausbildung zum Glasmacher in Jena. Abschließend behandelt der Verf. die Flucht des Protagonisten in den Westen, wobei er sich vor allem für die Motive und den Verlauf interessiert, und die Eingliederung in Volpriehausen, wo sich der Protagonist als Glasmacher eine Existenz aufbaute, eine Familie gründete und sich heute in Gewerkschaft und Kommunalpolitik engagiert.
Literaturverzeichnis
53 S., ms., ill. mit Fotos, Karten, Anhang: "Checkliste" für die Interviews, Anlage: Karte
Quellen
Zeitzeugeninterviews, Bestände des Stadtarchivs Uslar und aus privatem Besitz, Zeitungsartikel, Sekundärliteratur, Internet