Competition: Sich regen bringt Segen? Arbeit in der Geschichte "Kraft durch Freude" - Arbeit und Freizeit im Dritten Reich. Die NS-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" in Leverkusen

3. Preis
2005
Gutmann, Heiko, u.a. (5 Verf.)
Reinhold Braun

Klasse 10 u. 12; Freiherr-vom-Stein-Gymnasium

51375 Leverkusen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

#2005-1111

Am Beispiel der NS-Organisation "Kraft durch Freude" in Leverkusen untersuchen die Verf. die Einstellung der Nationalsozialisten zur Arbeiterschaft und ihre Auffassung von Arbeit. Sie gehen dabei der Frage nach, warum die Nationalsozialisten so viel für die Arbeiter getan haben und ob diese die propagandistische Absicht durchschaut haben. Die materiale Grundlage ist umfassend und vielseitig: zahlreiche mündliche Auskünfte von Zeitzeugen und Experten, Akten aus mehreren Archiven und aus Privatbesitz, Zeitungen und Betriebszeitschriften sowie umfangreiche historische Literatur.

Literaturverzeichnis

128 S., ms., ill. mit Fotos, Abb., Karikaturen und Dokumentenkopien, Anhang: Zeitungsartikel, Dokumentenkopien

Quellen

Die Verf. schildern zunächst die Entwicklung der NS-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" sowie die Organisation und Ideologie der KdF in Leverkusen. Leverkusen war, damals noch mehr als heute, eine typische Arbeiterstadt. Große Fabriken und Werke, vor allem das Bayer-Werk, aber auch das Reichsbahnausbesserungswerk in Opladen, dominierten das Stadtbild. Vor allem im Bayer-Werk wurden viele Aktionen der "Kraft durch Freude"-Bewegung durchgeführt. Detailliert und in vielfältigen Aspekten beschreiben die Verf. die Aufgaben und Aktivitäten der KdF-Ämter im Hinblick auf Reisen, Wandern und Urlaub, Sport, "Schönheit der Arbeit" und Kultur. Sie stellen außerdem die Begründung und Produktion des KdF-Wagens sowie die Lebensgeschichte des "Erfinders" von KdF, Robert Ley, dar. Insgesamt können die Verf. an den geschilderten Aktivitäten nachweisen, dass die Leistungen der KdF propagandistisch begründet waren und in erster Linie dazu dienten, die Arbeitskraft der Arbeiter zu erhalten und zu stärken sowie Konflikte zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu entschärfen. Die Verf. sehen die Organisation KdF "als Musterbeispiel dafür [...], wie ein totalitärer Staat versucht, alle Bereiche des menschlichen Lebens zu kontrollieren, die Strukturen der alten Gesellschaft zu zerstören und die politische Macht zu stabilisieren".