Competition: Sich regen bringt Segen? Arbeit in der Geschichte Die schwarze Rose. Die Rolle und Funktion des Phänomens Arbeit bei der Therapie psychisch kranker Menschen im gesellschaftlichen Wandel, dargestellt an der zweihundertjährigen Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein

3. Preis
2005
Lipowski, Steve, u.a. (6 Verf.)
Gert Steinert

Klasse 08 u. 11; Rainer-Fetscher-Gymnasium

01796 Pirna, Sachsen, Deutschland

#2005-0222

Der Beitrag einer Geschichts-AG befasst sich mit der Geschichte der 1811 in Pirna eröffneten und seinerzeit wegen ihrer Therapieformen als fortschrittlich geltenden Anstalt für psychisch Kranke. Da produktive und körperliche sowie kreative Arbeit von der Gründung an eine zentrale Bedeutung für die Therapie der Kranken hatte, stehen die arbeitstherapeutischen Verfahren sowie ihre Veränderungen im Laufe der Zeit im Mittelpunkt der Untersuchung. Die Verf. stützen sich auf umfangreiches und vielfältiges Material: Informationen von Experten, historische Literatur, Bestände des Stadtarchivs Pirna, Jahresberichte der Anstalt und zahlreiche zeitgenössische Zeitschriften- und Zeitungsartikel.

Literaturverzeichnis

50 S., ms., ill. mit Fotos, Grafiken und Abb., Anhang (65 S.): Chronik, Biografien, Dokumentenkopien, Zeitschriften- und Zeitungsartikel, Rede von Andrea Fischer, Anlage: CD-ROM (Präsentation der Bildquellen)

Quellen

Nach einer allgemeinen Definition von Arbeit schildern die Verf. die Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein chronologisch und gehen zunächst auf die Gründung und Entwicklung der Anstalt im 19. Jahrhundert und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ein. Mit Hilfe neuer Behandlungsmethoden wie der Beschäftigungstherapie, die auf die geläufigen restriktiven Maßnahmen im Sinne des Zwangs, der Isolierung und Bestrafung weitgehend verzichteten, konnten in dieser Zeit beachtliche Erfolge bei der Heilung von psychisch Kranken erzielt werden. Die Verf. beschreiben auch, wie sich die Therapieformen im Laufe der Jahrzehnte und entsprechend der Vorlieben bzw. wissenschaftlichen Überzeugungen der jeweiligen Leiter der Anstalt geändert haben. Ausführlich wird anschließend die Umwandlung der Anstalt in der Zeit des Nationalsozialismus dargestellt, in der die Anstalt schließlich im Rahmen des Euthanasieprogramms ("T4") eine zentrale und unrühmliche Rolle spielte. Nachdem die Verf. kurz die Behandlungskonzepte zu DDR-Zeiten geschildert haben, beschließen sie ihren Beitrag mit einem Blick auf die Einrichtung einer Werkstatt der Arbeiterwohlfahrt für Behinderte, die sich seit 1991 auf dem Gelände der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt befindet.