Competition: Sich regen bringt Segen? Arbeit in der Geschichte Der Krieg ist aus - was tun? Die wirtschaftliche Demobilisierung nach dem Ersten Weltkrieg in Gießen/Hessen

2. Preis
2005
Beil, Johanna / Kröck, Samantha / Kühn, Sabine
Christoph Geibel

Klasse 12; Landgraf-Ludwigs-Gymnasium

35396 Gießen, Hessen, Deutschland

#2005-0526

Die Verf. untersuchen die sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen der Demobilisierung nach dem Ersten Weltkrieg. Aufgrund des Kriegsendes gab es sehr viele bedürftige Menschen, die dringend Arbeit suchten, um ihre Familie zu ernähren. Zudem kamen im Jahr 1918 Millionen von Soldaten zurück in ihre Heimat, die in das Berufsleben eingegliedert werden mussten. Die Organisation dieses Prozesses war Aufgabe der Demobilisierungsbehörden, die auch die Arbeiter entlassen mussten, die aus unterschiedlichen Gründen für die zurückkehrenden Soldaten Platz machen mussten und für die die Demobilisierung ein schweres Schicksal bedeutete. Die Konflikte, die dadurch in Hessen und vor allem in Gießen ausgelöst wurden, stehen im Zentrum der Untersuchung. Dabei gehen die Verf. auch der Frage nach, welchen Stellenwert die Arbeit für die Menschen hatte und inwiefern sich dieser im Vergleich zu heute verändert hat. Die materiale Grundlage bilden umfangreiche archivalische Quellen aus dem Stadtarchiv Gießen und historische Literatur.

Literaturverzeichnis

89 S., ms., ill. mit Fotos, Abb., Karten und Grafiken, Anhang (78 S.): Dokumentenkopien

Quellen

Die Verf. beginnen mit der Darstellung des historischen Hintergrundes der Demobilisierung, der die Grundlagen und den zeitlichen Rahmen des Themas darstellt. Anschließend beschreiben die Verf. die Umstände der Bildung und die Zusammensetzung des Gießener Demobilisierungssausschusses, dessen Mitglieder die Vermittler zwischen den verschiedenen Interessengemeinschaften und dem Staatskommissar für die wirtschaftliche Demobilmachung waren. Außerdem wird die Kohlearmut als eine wichtige Ursache für die schlechte wirtschaftliche Situation der Betriebe und deren soziale Auswirkungen dargestellt. In einem weiteren Kapitel werden die Maßnahmen der Behörden zur Verminderung der Arbeitslosigkeit aufgeführt (z.B. Notstandsarbeiten, Fortbildungskurse). Schließlich schildern die Verf. ausführlich die Situation der Frauen sowie die der Fremdarbeiter, die gleichermaßen von der Demobilisierung besonders betroffen waren. In einem abschließenden Resümee gehen die Verf. der Frage nach, inwieweit die Demobilisierung aus heutiger Sicht einen Erfolg darstellt und welchen Stellenwert Arbeit für die Menschen früher im Vergleich zu heute hatte.