Competition: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte Schulausschluss 1953, ein Skandal, nicht nur in Droyßig

Landessieger
2011
Carcenac-Lecomte, Christophe u.a. (4 Verf.)
Ines Schneider

Klasse 07, CJD Christophorusschule, Gymnasium

06722 Droyßig, Sachsen-Anhalt, Deutschland

#2011-0228

Weil sie Mitglieder der Jungen Gemeinde waren, wurden 1953 mehrere Jugendliche aus Droißig von der Oberschule verwiesen. Die Junge Gemeinde war eine von der evangelischen Kirche betriebene Form der Jugendarbeit in der DDR. Als nichtstaatliche Organisation wurde sie von Anfang bis Mitte 1953 von der SED als »Tarnorganisation für Kriegshetze, Sabotage und Spionage« diffamiert. Den Gemeindemitgliedern drohten Verhaftungen. Wer sich weigerte, auszutreten, wurde – nicht nur in Droißig – von der Oberschule oder Universität verwiesen. Auf Anweisung der Sowjetunion nahm die SED am 10. Juni 1953 alle Restriktionen gegen die kirchliche Jugendbewegung zurück. Die Siebtklässler haben zur Skandalisierung der Jungen Gemeinde im Jahr 1953 geforscht. Auf Grundlage von Zeitzeugeninterviews und Presseartikeln stellen sie Einzelschicksale von Jugendlichen aus Droißig dar, die 1953 die Oberschule verlassen mussten.