Competition: Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte Pioniergeist kommt in die Jahre - Wie veränderten sich Wohnen und Zusammenleben auf der Hörn?

Landessieger
2023
Ruben Kleynen
Schriftlich-Sachtext
Bettina Heuterkes

11. Klasse, Anne-Frank-Gymnasium

52072 Aachen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

#2023-1274

„Die Hörn“ – ein Hügel im Aachener Stadtgebiet – wurde trotz ihrer Nähe zum Stadtkern erst in den 1930er Jahren erschlossen und besiedelt. Der Höhenunterschied und die Abtrennung durch eine Bahnlinie ließen das Gebiet lange unattraktiv erscheinen, bis die Stadt Aachen 1929 eine Siedlung mit preisgünstigen Wohnungen für Familien mit vielen Kindern plante. Die Umsetzung erfolgte im Nationalsozialismus, der aus ideologischen Gründen kinderreiche Familien förderte. Dennoch ging die Stadtplanung wenig auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe ein: die Häuser waren für Großfamilien zu knapp bemessen und obwohl nach Erstbezug 143 Kinder in der Siedlung lebten, gab es keine eigene Schule. Ruben Kleyen interviewte für seine schriftliche Arbeit Angehörige von drei Familien aus dieser Siedlung und stellte das Spannungsverhältnis zwischen NS-Ideologie und Alltagspragmatismus sowie die weitere Entwicklung und Modernisierung der Siedlung nach 1950 dar.