Competition: Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte Entwicklung der Wohn- und Lebensstrukturen in der Heimerziehung - Im Kontext zeitgenössischer Wertvorstellungen

Landessieger
2023
Hannah Wortmann, Sarah Weßling
Schriftlich-Sachtext
Katy Beck

12. Klasse, Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium

48143 Münster, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

#2023-0883

Mehrere Studien haben in den letzten Jahren offenbart, dass es in deutschen Kinder- und Erziehungsheimen bis in die 1970er Jahre immer wieder zu Gewalt und Übergriffen gekommen ist. Doch wie war das „normale Leben“ in solchen Einrichtungen organisiert? Wie war die Haltung des Personals zu den Kindern, welchem Erziehungsstil folgte es und was bedeutete dies für die jungen Heimbewohner:innen? Um diese Fragen zu beantworten, recherchierten Sarah Weßling und Hanna Wortmann zu kirchlichen und staatlichen Heimen in zeitgenössischer Literatur, dem Bistumsarchiv und dem LWL-Archivamt. Zudem interviewten sie Zeitzeug:innen und Historiker:innen. Auch ohne Gewalt und Missbrauch kommen sie in ihrer schriftlichen Arbeit zu einer kritischen Beurteilung der Heimerziehung in der frühen Bundesrepublik: strenge Regeln, die Abhängigkeit der Kinder vom Wohlwollen des Personals und das Fehlen jeder Privatsphäre schufen eine aus heutiger Sicht sehr nachteilige Umgebung für ein gesundes Heranwachsen.