Competition: Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte Das Wohnen am Internat St. Mauritz im Wandel der Zeit

Ein Jahrhundert lang hatte die St. Mauritz-Schule in Münster ein eigenes Internat, dessen Charakter sich genau wie der der Schule stetig wandelte. Im Kaiserreich und in der Weimarer Republik sollten die Heimplätze vor allem Mädchen aus ländlichen Gemeinden eine höhere Schulbildung ermöglichen, die sie aufgrund der schlechten Anbindung ihrer Dörfer sonst nicht erhalten hätten. In der frühen Bundesrepublik nahm das Internat eher elitäre Züge an und nahm – passend zur Ausrichtung der Schule als neusprachliches Mädchengymnasium – Töchter wohlhabender Familien auf. Dies änderte sich wieder und in den letzten zwei Jahrzehnten war es vor allem eine Schule für Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen. Leonie Mei-Lin Schnäpsmeier zeichnete das Internatsleben von der Gründung 1897 bis zur Schließung 1998 nach. Für ihre multimediale Präsentation wertete sie Schulchroniken und Schulzeitungen aus und interviewte zwei ehemalige Schülerinnen sowie die letzte Internatsleiterin als Zeitzeuginnen.