Competition: Helden: verehrt – verkannt – vergessen Pastor Karl Fischer – ein Held der Widersprüche
Klasse 09, Gymnasium Carolinum
17235 Neustrelitz, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
#2009-1037
Der homosexuelle und mutmaßlich pädophile Pastor Karl Fischer machte mit Lügen über seinen angeblichen Untergrundkampf gegen den Nationalsozialismus in der DDR eine politische und eine Stasi-Karriere. Die vier Schülerinnen und Schüler untersuchten die Lebens- und Rezeptionsgeschichte des Pastors in der DDR. Sie zeichneten dabei das Porträt eines Narziss, der sich selber als Genie verstand und im Größenwahn mit der Staatsmacht paktierte. Die Autoren untersuchten dabei auch das öffentliche Bild des Pastors, der für viele ein unbestrittenes Vorbild war, und die Propaganda der DDR-Führung. »Die Bevölkerung der DDR sah in Pastor Karl Fischer nur das, was sie sehen sollte: den gläubigen, antifaschistischen Widerstandskämpfer. So wurde er zum Vorbild und zum Helden vieler Menschen.« Auch wenn sie Denunziationen, Opportunismus und Lügen des Pastors verurteilen, richten die Autoren nicht über Karl Fischer, sondern honorieren seinen Mut, sich im Nationalsozialismus zu seiner Homosexualität bekannt und für sozial Schwache und Zwangsarbeiter eingesetzt zu haben. Sie recherchierten u.a. in der BStU und im Stadtarchiv und nutzen Sekundärliteratur für ihr Thema.