Competition: Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft Lüneburger Lokalsport und NS-Vergangenheit - Zum Umgang mit der Vergangenheit der Nachkriegszeit (1945-1955)
12. Klasse, Gymnasium Oedeme, Gymnasium
21335 Lüneburg, Niedersachsen, Deutschland
#2021-1174
Waren die Lüneburger Sportvereine eine treibende Kraft bei der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit nach 1945? Der kurz nach Kriegsende gebildete ›Stadtausschuss für Leibesübungen‹ setzte sich jedenfalls früh für demokratische Werte ein. Ab 1949 erinnerte er mit einem Ehrenmal und einem in den 1950er Jahren regelmäßig veranstalteten Gedenkturnier an Hermann Niemann, einen von den Nationalsozialisten ermordeten sozialdemokratischen Sportfunktionär. Auch wenn diese Haltung für die Nachkriegsjahre ungewöhnlich kritisch ist: Eine konkrete Aufarbeitung der Rolle der Sportvereine im NS-Regime erfolgte auch in Lüneburg nur in dem Maß, das die britische Militärregierung vorschrieb. Jan Christian Horstmann zeigt, dass die kritische Rhetorik und das Gedenken an ein besonderes Opfer es den Sportfunktionären erleichterte, so zu tun, als ob es in den eigenen Vereinen keinerlei NS-Verstrickungen gegeben hätte.
Literaturverzeichnis
Bibliografische Angaben