Bundesarchiv, Bild 136-0161 / Fotograf: Oscar Tellgmann

Erster Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg gilt als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Mehrere Millionen Menschen fielen dem Krieg zum Opfer. Mit dem Vertrag von Versailles wurde Europa territorial neu geordnet und der Einfluss sowie das Gebiet einiger Staaten wurde eingedämmt.

Zeitzeug:innen erzählen von ihren Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg und das Kriegsende.

Maximilian Henze hat für euch die Themenseite zum Ersten Weltkrieg erstellt.

Kriegsausbruch

Komplexe globale Veränderungen und imperialistische Bestrebungen europäischer Staaten ebneten den Weg in den Ersten Weltkrieg. Viele unterschiedliche Faktoren und nationalistische Gruppierungen wirkten auf einen Krieg hin. Letztendlich kriegsauslösend war die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie Chotek durch Gavrilo Princip im Juni 1914 sowie die darauffolgende und vom Deutschen Reich unterstützte Kriegserklärung Österreich-Ungarns gegen Serbien.

In Europa existierten vor dem Ersten Weltkrieg unterschiedliche Bündnisse, die Rivalität zwischen dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn und dem Osmanischen Reich auf der einen sowie Frankreich, Großbritanien und das Russische Reich auf der anderen Seite bestimmten die Entwicklungen maßgeblich. Zwischen diesen Parteien kam es letztendlich zum Krieg, dem sich weitere Staaten anschlossen.

Wie die Menschen den Kriegsausbruch wahrgenommen haben, erzählen Zeitzeug:innen auf dem Zeitzeugenportal von der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland:

© mr-kartographie. Erstveröffentlichung: Informationen zur politischen Bildung, Nr. 321/2014, Zeitalter der Weltkriege, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn

Kriegsgeschehen

Durch verherende Materialschlachten und eingefrorenen Stellungskämpfe verschoben sich die Frontlinien im Krieg kaum. Die Soldaten durchlebten körperliche und psychische Grenzerfahrungen.

Auch abseits der Front kam die Bevölkerung an ihre Grenzen. Tod, Nahrungsmittelknappheit und Versorgungsprobleme bestimmten ihren Alltag.

Während des Krieges zwischen 1914 und 1918 fanden zahlreiche Schlachten an verschiedenen Fronten statt, die kaum zu größeren Gebietsgewinnen führten. Während sich einige Staaten im Kriegsverlauf dem Dreierbündnis von Frankreich, Großbritannien und dem Russischen Reich anschlossen, blieben vor allem die skandinavischen Staaten neutral.

Hier berichten Menschen von ihren persönlichen Kriegserfahrungen:

© mr-kartographie. Erstveröffentlichung: Informationen zur politischen Bildung, Nr. 321/2014, Zeitalter der Weltkriege, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn

Kriegsende

Im November 1918 endete der Krieg mit einem Waffenstillstand. Der Vertrag von Versailles besiegelte offiziell das Kriegsende und verschob als friedenssichernde Maßnahmen Staatsgrenzen in Europa. Die Kriegsschuld des Deutschen Kaiserreichs und Österreich-Ungarns wurde festgesetzt, verbunden mit Reparationszahlungen. Das Deutsche Kaiserreich verlor weite Teile seines Territoriums (Elsass und Lothringen, Posen, Westpreußen, Saarland) und musste alle Kolonien abtreten. Österreich-Ungarn wurde aufgelöst, wodurch neue unabhängige Staaten wie Ungarn, Tschechoslowakei und Jugoslawien entstanden.

Die Novemberevolution von 1918/19 besiegelte das Ende der kaiserlichen Herrschaft im Deutschen Reich und die Umwandlung des Systems in Deutschlands erste parlamentarische Demokratie.

Nach Kriegsende entstand mit der Weimarer Republik die erste Demokratie in Deutschland. Von Beginn an versuchen vor allem Nationalisten das System von innen zu schwächen. Trotzdem wurden freie Wahlen durchgeführt, bei denen ab 1919 auch Frauen teilnahmen und gewählt werden durften.
Die Weimarer Republik endete mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933.

Wie die Menschen das Ende des Krieges und die politischen Veränderungen wahrgenommen haben, erzählen sie hier:

© Deutschland nach dem Versailler Vertrag von 1919 (13.11.2014): picture-alliance/ dpa-infografik / dpa-infografik