Altstadt Krakau

David Labno / Unplash

Engagement im altersfreundlichen Krakau

Strategien für Teilhabe und Mitgestaltung Älterer in der Age-Friendly City

Die fünfte Expedition Age & City wird vom 3. bis zum 6. September 2024 nach Krakau führen. Die polnische Großstadt ist im März 2023 von der WHO in das globale Netzwerk der Age-friendly Cities and Communities aufgenommen worden. Dabei wurden die großen Erfolge der Stadt in den Vordergrund gestellt, die in Bezug auf das Schaffen einer altersfreundlichen Umgebung bereits erreicht wurden. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung und der Universität Krakau erarbeitet das Team demografische Zukunftschancen der Körber-Stiftung derzeit ein spannendes Programm für die Expedition. Im Fokus dabei: die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für eine alters- und generationengerechte Stadt. Das Angebot richtet sich an alle Bürgermeisterinnen, Bürgermeister und Demografiegestaltenden aus deutschen Kommunen. Wenn Sie Interesse an einer Mitreise haben, senden Sie uns gerne Ihre Bewerbung zu.

Dem Engagement Älterer für andere, für das eigene Quartier und auch für sich selbst und die eigene Teilhabe wird in Krakau eine große Bedeutung beigmessen. Das Program Aktywności Społecznej i Integracji Osób Starszych – also das Programm zur Förderung sozialer Aktivität und Integration Älterer 2021-2025, oder kurz PASIOS, bildet den aktuellen Schwerpunkt der strategischen Alterspolitik der krakauer Stadtverwaltung. In 56 Seniorenaktivitätszentren im ganzen Stadtgebiet geht es um mehr, als um Kaffeetrinken und Yoga im Sitzen. Diese Formen der niedrigschwelligen sozialen Teilhabe Älterer sind weiterhin wichtig, aber konzeptionell ausgerichtet sind diese Zentren auf das Ziel, die Älteren in der zweitgrößten polnischen Stadt zu ermächtigen, durch ihr Engagement eine wichtige Rolle bei der Gestaltung ihrer Umgebung einzunehmen.

Die alternde Gesellschaft steht vor der Herausforderung, dass immer mehr Menschen in der Nacherwerbsphase immer weniger Menschen im Beruf gegenüberstehen – bei gleichzeitig steigendem Bedarf an Pflege. Ältere, die sich Engagieren, können im Ehrenamt Aufgaben übernehmen, die für eine funktionierende Solidargemeinschaft wichtig sind. Etwa Besuche bei hochaltirgen von Einsamkeit Betroffenen. Aber die Engagierten fördern auch Ihre eigene Gesundheitsprävention. Wer Teilhabe und Mitgesaltung lebt und aktiv ist, wird nachweislich mit niedrigerer Wahrscheinlichkeit früh chronisch krank oder pflegebedürftig. Die älteren Engagierten in den städtisch finanzierten Aktivitätszentren organisieren autonom Quartiersbegehungen, bei denen sie versuchen, neue Engagierte zu Gewinnen. Zu ihrer Zielgruppe zählen ausdrücklich auch Jüngere, denn das gemeinsame Gestalten der eigenen Umgebung und der intergenerationelle Austausch sind in der alternden Gesellschaft, in der der klassische Generationenvertrag ins Wanken gerät, von zentraler Bedeutung.

Das PASIOS-Programm enthält viele weitere Bausteine. Über die konkreten implementierten Alterspolitikmaßnahmen hinaus setzt die WHO-Stadt Krakau auf Evaluation: die Stadtverwaltung kooperiert eng mit der Jagiellonen-Universität. Im City&Co-Projekt beschäftigt sich die polnische Metropole mit der sytematischen Befragung der älteren Bürgerinnen und Bürger zu ihrer Zufriedenheit mit ihrem Leben in der Stadt und mit den getroffenen alterspolitischen Maßnahmen. In dem internationalen Kooperationsprojekt, an dem auch Den Haag, Breslau und Bukarest teilnehmen, werden auf der Basis der ausgewerteten Daten Verbesserungsvorschläge für die Politik erarbeitet, um die Städte noch altersfreundlicher zu machen.

Reisen Sie mit uns nach Krakau und holen Sie sich für Ihre eigene Arbeit Impulse für eine altersfreundliche und kokreative Stadtgestaltung! Und vernetzen Sie sich mit anderen deutschen Kommuen auf dem Weg in die Altersfreundlichkeit! Die alternde Gesellschaft ist auf die Erfahrung und Schaffenskraft Älterer zwingend angewiesen.

Expedition Age & City 2024

  • vom 03. bis 06. September
  • für Bürgemeisterinnen, Bürgermeister, die strategische Sozialplanung und alle kommunalen Demografieverantwortlichen
  • Bewerbungschluss: 30. Juni (kostenfreie Teilnahme, Plätze begrenzt)

Die Bewerbung darf gerne kurz sein (max. eine Seite) und sollte Folgendes enthalten:

  • Sie stellen sich kurz vor: In welcher Funktion sind sie für welche Kommune tätig?
  • Was erhoffen Sie sich von der Expedition Age & City 2024 nach Krakau unter der Überschrift „Engagement in der altersfreundlichen Stadt“?
  • Was würden Sie gerne konkret für Ihre eigene Arbeit mitnehmen?

Senden Sie Ihre Bewerbung gerne an: rathsmann@koerber-stiftung.de

Niklas Rathsmann

Programme Director
Demographic Future Prospects