Kampnagel Sommerfestival

Foto: Anja Beutler

Für das erste Jahr von Exil heute waren 2021 drei Projekte im Kampnagel Programm zu erleben. Coronabedingt wurden zwei der Produktionen im Frühjahr als Online-Formate gezeigt.

Laila Soliman „Wanaset Yodit"

von 15. bis 17. April 2021, Kampnagel online

„Wanaset Yodit“ (Kaffeeklatsch mit Yodit), war eine Einladung ans Publikum, mit Abir Omer und Yodit Akbalat, Kaffee zu trinken und über ihr Leben zu sprechen. Die beiden Protagonistinnen sind vor einigen Jahren aus dem Sudan nach Norddeutschland geflüchtet. Am Smartphone per Videoanruf teilten die Freundinnen ihre Alltagsgeschichten, ihr Lachen und ihre Tränen mit dem Publikum.

Einat Amir und Yossi Hasson: „Relative Distanz“

von 14. Mai bis 6. Juni 2021, Kampnagel online

In „Relative Distanz“ wurden die Herausforderungen der Pandemie künstlerisch betrachtet und ebenso tiefsinnig wie humorvoll mit dem Publikum in einer Zoom-Performance verhandelt. Das Stück beschäftigte sich mit den Beziehungen von gesellschaftlichen Gruppen untereinander und damit, wie sich die Situation für marginalisierte Gruppen unterscheidet, etwa für Menschen mit Exilerfahrung.

Abhishek Thapar „Belastbar und sauber, dringend gesucht"

von 4. bis 21. August 2021, Foyer, Kampnagel Sommerfestival

„Belastbar und sauber, dringend gesucht" thematisierte die Lebenserfahrung vieler exilierter Menschen in Europa: Unabhängig von Ausbildung, Wissen und Erfahrung arbeiten sie häufig als sogenannte „Geringqualifizierte“ in Hilfsjobs – zum Beispiel als Küchenhilfen oder Spülkräfte. Was für die Restaurantgäste nur selten sicht- bzw. hörbar wird, wurde zum Thema einer Audio-Installation für jeweils eine Person: An einem elegant gedeckten Tisch wird ein Menü serviert, das aus den Geschichten und Erzählungen von Küchenkräften in Hamburger Restaurants besteht.