
Demokratie beginnt vor Ort
Photo: Körber-Stiftung
Together with Federal President Steinmeier, we invited volunteer mayors and local councillors from all over Germany to Berlin on 10 and 11 April 2024 to share their experiences.
A representative Forsa survey commissioned by the Körber Stiftung shows what volunteer mayors want, what challenges they see for their communities and what needs to change to counter the lack of new talent in local politics.
Around 6,500 volunteer mayors in Germany make a key contribution to the functioning of democracy and social cohesion at a local level. As problem solvers, conflict mediators, listeners and explainers, they dedicate their free time to the people in their communities with the firm aim of making them better for everyone. In doing so, they face multiple challenges such as time constraints, a difficult work-life balance, hostility and a desolate budget situation.
The social scientists Professor Jörg Bogumil, David H. Gehne and Luisa Anna Süß from the Chair of Public Administration, Urban and Regional Policy at Ruhr-Universität Bochum have been doing pioneering work in the field of voluntary mayors in Germany for several years and were also on hand here to provide advice.
Below you will find excerpts from the Forsa survey, supplemented by the results of the survey.
- Ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Portrait – Kurzfilm
- Die Ergebnisse – Kurzzusammenfassung
- Ergebnisbericht zum Download
- Die Ergebnisse – Langfassung
- Wer sind ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister?
- Unterschiede zwischen Ost und West
- Unterschiede zwischen einzelnen Bundesländern
- Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher in NRW
- Andere Länder, andere Ämter
- Entstehungsbedingungen der Umfrage
- Kontakt
Die Ergebnisse – Kurzzusammenfassung
50 Prozent der ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind mit den Rahmenbedingungen für die Ausführung des Amtes unzufrieden. In Rheinland-Pfalz, das kommunalpolitisch vorwiegend im Ehrenamt regiert wird, ist die Unzufriedenheit besonders hoch (63 Prozent).
88 Prozent der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister beurteilen vor allem die Unterstützung durch die Landes- und Bundespolitik sowie die derzeitige finanzielle Situation ihrer Gemeinde (63 Prozent) als weniger gut bis schlecht. Für die Zukunft sehen sogar 86 Prozent fehlende Haushaltsmittel als (sehr) große Herausforderung für ihre Gemeinde. Außerdem befürchten 71 Prozent, dass sich zukünftig in ihrer Gemeinde nicht genügend geeignete Nachfolgerinnen und Nachfolger für das Amt finden werden.
Zeitlicher Spagat zwischen Ehrenamt, Familie und Beruf
Zwei Drittel aller Befragten (65 Prozent) sind neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Bürgermeisterin bzw. Bürgermeister erwerbstätig – dies überwiegend in Vollzeit (46 Prozent). Dabei ist der zeitliche Aufwand für das Ehrenamt enorm hoch: 51 Prozent wenden mehr als 20 Stunden die Woche dafür auf, 26 Prozent sogar mehr als 30 Stunden. Dementsprechend bewerten 62 Prozent die Vereinbarkeit des Amtes mit Familie, Privatleben und Hauptberuf als weniger gut oder als schlecht.
Anfeindungen im Ehrenamt und Unmut in der Bevölkerung
Besorgniserregend ist, dass 40 Prozent der Befragten angeben, dass sie oder Personen aus ihrem Umfeld schon einmal wegen ihrer Tätigkeit beleidigt, bedroht oder tätlich angegriffen wurden. Aufgrund dieser Erfahrung hat jede und jeder vierte Betroffene (28 Prozent) schon einmal darüber nachgedacht, sich aus der Politik zurückzuziehen – aus Sorge um die eigene Sicherheit.
Zudem berichten fast zwei Drittel (61 Prozent) der befragten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, dass sich in ihrer Gemeinde zunehmend Unmut und Unzufriedenheit unter den Bürgerinnen und Bürgern breit macht. 35 Prozent sehen im Rechtsextremismus in den kommenden Jahren eine große Herausforderung für die eigene Gemeinde. Knapp jede und jeder Fünfte (17 Prozent) berichtet von vermehrt demokratiefeindlichen Tendenzen. In Ostdeutschland stimmt sogar jede und jeder Vierte (24 Prozent) dieser Aussage zu.